Die letzten Riesen der Kanaren – Gallotia stehlini in der Natur und in der privaten Zucht
Ein besonderes Farbwunder ist sie sicherlich nicht, dennoch ist jede Gran-Canaria-Rieseneidechse individuell gefärbt: Mal etwas mehr rot, manche besitzen einen deutlich orange gefärbten Kopf, die meisten sind allerdings in einem nüchternen Graubraun gehalten. Aber die größten noch lebenden Kanareneidechsen sind so oder so etwas ganz Besonderes. von Claudia und Andreas Schäberle
Einen ganz großen Schwerpunkt unserer Sammlung nehmen die Echsen der Kanarischen Inseln ein. Neben verschiedenen Arten der Gattungen Chalcides und Tarentola züchten wir auch verschiedene Arten der Kanareneidechsen (Gallotia). In elaphe 3/2019 haben wir die Gattung vorgestellt und unsere Nachzuchterfolge mit den Unterarten von Gallotia galloti beschrieben. Dabei stand mit Teneriffa die größte Kanareninsel im Fokus unserer Berichterstattung. Im Folgenden wollen wir die größte überlebende Art der Kanareneidechsen vorstellen. Natürlicherweise lebt Gallotia stehlini auf der drittgrößten Kanareninsel Gran Canaria. Seit einigen Jahren haben sich auch Bestände auf der zweitgrößten Kanareninsel etablieren können.
Nicht ohne Grund „König“: Haltung und Nachzucht von Königsnattern
Wie viele Terrarianer haben ihr Hobby wohl mit der Haltung von Lampropelten begonnen? Königsnattern sind wunderschöne Terrarienpfleglinge und an Vielfalt kaum zu überbieten. von Leo Spinner
Nur wenige Schlangengruppen wurden schon von so vielen Terrarianern gehalten wie die neuweltlichen Königsnattern der Gattung Lampropeltis. Relativ einfach in der Haltung und vielfältig in ihren Farben, gibt es mit Sicherheit eine Art, Unterart, Lokalform oder Morphe für jeden interessierten Schlangenfreund!
Ein kleiner König im Terrarium: der Stirnlappenbasilisk
Obwohl Stirnlappenbasilisken so faszinierende, beeindruckende Echsen sind, werden sie nur noch selten gepflegt. Dabei handelt es sich bei Nachzuchten um leicht zu haltende Tiere, und die Vermehrung ist problemlos machbar. von Leo Spinner
Mit durchdringenden, leuchtend gelben Augen vor einem Hintergrund in sattem Smaragdgrün – der Stirnlappenbasilisk ist eines der klassischen Naturgeheimnisse des tropischen Regenwaldes. Bei einer solch zeitlosen Schönheit ist es kein Wunder, dass dieses Geschöpf etwas von der Kraft des Mythos behalten hat, der sich um das fiktive reptilische Wesen rankt, nach dem es benannt wurde und von dem es heißt, es könne einen Menschen mit nur einem flüchtigen Blick in Stein verwandeln. Bis heute schreiben einige Ureinwohner im Verbreitungsgebiet der Tiere diesen Echsen besondere Kräfte zu.
Erfahrungen mit Trachylepis dichroma, dem Kenianischen Zebraskink
Ein lebendgebärender Skink, der aus der Terraristik wissenschaftlich beschrieben wurde und durch die unterschiedlichen Färbungen von Jungtieren, Männchen und Weibchen besticht. Vor allem die Männchen beeindrucken mehrmals im Jahr mit einer Prachtfärbung, und die Jungtiere erweisen sich als ausgesprochen gesellig. Es gibt viele Gründe, sich in den Kenianischen Zebraskink zu verlieben! von Ingo Kober
In den letzten Jahrzehnten wurden unregelmäßig Skinke der Art Trachylepis brevicollis aus Ostafrika importiert, ohne dass sich daraus jedoch ein Terrarienstamm etablierte. Ab den 1990er-Jahren wurden immer öfter deutlich abweichend gefärbte Exemplare aus Tansania eingeführt und ebenfalls als T. brevicollis oder auch Euprepes pyrrhocephalus gehandelt. Auffällig war, dass diese Skinke etwas kleiner als typische T. brevicollis waren, eine feinere Rückenbeschuppung aufwiesen und dass die Geschlechter vor allem deutlich anders unterschiedlich gefärbt waren als die üblichen T. brevicollis.
15 Jahre Terrarien für das anspruchsvolle Ambiente
Die Firma „Hoppe-Terrarienbau“ feiert im Jahr 2023 ihr 15-jähriges Jubiläum. Hier stellt der Inhaber seine Firma sowie beispielhaft einige von ihm verwirklichte Terrarienbauprojekte vor. von Reiner Hoppe
Im Landschaftsbau für unsere Terrarien verfügen wir über 200 m2 Produktionsfläche. So können wir 8–10 Terrarien gleichzeitig gut bearbeiten. Mittlerweile haben wir Kunden in neun Ländern Europas beliefert. Die weitesten Lieferungen gingen nach Stockholm (Schweden) und Mallorca. 80 % sind Privatkunden. Dazu kommen Zoos, Zoofachketten und öffentliche Einrichtungen sowie einige Firmen.
Ein ökologischer und effizienter Killer: Taurrus-Raubmilben zur Bekämpfung der Schlangenmilbe Ophionyssus natricis
Blut saugende Milben gehören zu den großen Plagegeistern der Terraristik. Zur Bekämpfung der Parasiten waren lange Zeit mitunter problematische chemische Mittel, stressige Behandlungen und ein rabiates Ausräumen der Becken die einzige Chance. Dabei haben auch Milben natürliche Feinde – die man sich gezielt ins Terrarium holen kann, um die Lästlinge loszuwerden. von Damiel Morel
Man braucht immer einen, der kleiner ist als man selbst.“ – Als La Fontaine diese Moral in seiner Fabel „Der Löwe und die Ratte“ schrieb, hat er vermutlich kaum daran gedacht, dass sie auch auf Schlangen zutreffen könnte, aber dennoch ... Mikroskopisch kleine Arthropoden helfen Reptilien, ihre äußeren Parasiten loszuwerden. Diese Mikro-Räuber kommen in den natürlichen Lebensräumen der Schlangen vor, bis vor einiger Zeit allerdings nicht in unseren Terrarien – bis endlich ein Weg gefunden wurde, sie dort einzuführen. Diese Entdeckung ebnete den Weg für eine völlig neue Methode zur Bekämpfung der Schlangenmilbe Ophionyssus natricis bei Reptilien, die man mit Fug und Recht als biologische Schädlingsbekämpfung bezeichnen kann.
Haltung und Nachzucht des Java-Schwimmfroschs
Die munteren Schwimmfrösche der Gattung Occidozyga werden regelmäßig als Wildfänge eingeführt und für wenig Geld verkauft. Es bereitet sehr viel Freude, das vielfältige Verhalten dieser agilen, tagaktiven Amphibien zu beobachten. Nachzuchtberichte allerdings sind absolute Mangelware – bislang ist die Vermehrung offenbar extrem selten gelungen. Umso wertvoller sind die Erkenntnisse, die unser ungarischer Autor sammeln konnte. von Gábor Molnár
Das Äußere des Java-Schwimmfroschs (Occidozyga lima Gravenhorst, 1829) ist nicht gerade spektakulär – sicher trug das dazu bei, dass sich diese Art in der Terraristik noch nicht weiter verbreiten konnte. Außerdem ist es schwierig, fundierte Haltungsberichte zu finden, und mir ist kein einziger nicht auf Spekulationen beruhender Beitrag bekannt, der sich mit der Vermehrung der Tiere befasst. Gerade aus diesem Grund war es für mich eine wunderbare Erfahrung, eine erfolgreiche Methode zur Nachzucht der Schwimmfrösche zu entwickeln.
Wenn die Keule zuschlägt ...
Die USA galten lange als Trendsetter für die Entwicklung der Terraristik auch in Europa. Leider lassen die Entwicklungen der letzten Jahre dort nichts Gutes ahnen. Grund genug, einmal wieder über den großen Teich zu blicken. Unser amerikanischer Autor ist ein seit Jahrzehnten aktiver Terrarianer und Züchter. von Leo Spinner
Du kannst, aber du kannst nicht – so könnte man die Lage der Terraristik in den USA zusammenfassen. Kurz gesagt: Es ist ein einziges Chaos. Jeder Bundesstaat führt seine eigenen Regeln und Vorschriften ein, die von einer Minute auf die andere geändert werden und so die Tierhaltungsbranche der USA völlig durcheinanderbringen.
Beobachtungen an Phelsuma ornata auf Mauritius – und was man daraus für die Terraristik lernen kann
Mauritius ist bekannt als Urlaubsparadies einerseits und als „Insel der ausgestorbenen Tiere“ andererseits. Die Heimat des Dodos hat auch heute noch zu kämpfen, mit eingeschleppten Arten etwa, die einheimische Spezies an den Rand der Ausrottung bringen. Anderen Insel-Endemiten dagegen scheint es bestens zu gehen – der hübsche Taggecko Phelsuma ornata gehört zu ihnen. Beobachtungen in der Natur erlauben auch Rückschlüsse auf die Terrarienhaltung dieser attraktiven Art. von Philipp Haag
Bis zum Sommer 2021 wurden meiner Familie und mir alle Reisen wegen der Pandemie gestrichen. Daher wollten wir in den Herbstferien 2021 endlich wieder weg – und wir hielten Ausschau nach einem Reiseziel, das gerade erst wieder besuchbar wurde. Bei unserer Recherche im Internet sind wir so auf Mauritius gestoßen. Die Trauminsel war in den Sommerferien 2021 für Touristen noch gesperrt, sollte aber am 1.10.2021 wieder öffnen. So beschlossen wir, die Herbstferien auf Mauritius zu verbringen – wir wollten direkt beim touristischen Neustart dabei sein! Am 9.10.2021 landeten wir schließlich.
Monster im Terrarium – Haltung und Nachzucht von Krustenechsen
Das größte Problem bei der Haltung von Krustenechsen im Terrarium ist die lokale Gesetzeslage. In manchen Bundesländern gelten sie als „gefährliche Tiere“ und dürfen nicht oder nur unter Auflagen gehalten werden. Dabei stellen sie für Menschen kaum eine Gefahr dar, erst recht nicht bei richtigem Umgang. Die Nachzucht gelingt im Terrarium erfreulicherweise inzwischen regelmäßig, wodurch die Tiere auch deutlich erschwinglicher geworden sind, sodass der eigenen „Monster AG“ eigentlich nichts im Weg stehen müsste. von Julia Morisse
Um mir einen Überblick zu verschaffen, wie, wo und von wem Krustenechsen zu erwerben sind, meldete ich mich bei verschiedenen Gruppen bei Facebook an, sowohl in einigen, die sich ausschließlich mit den Tieren beschäftigen, als auch in anderen, die sich seinerzeit mit dem An- und Verkauf von Reptilien befassten. Dort stieß ich auf angebotene Tiere und setzte mich mit einem Züchter in Verbindung. Nachdem wir uns über den Preis für ein zehn Jahre altes Zuchtpaar einig geworden waren, verabredeten wir die Übergabe in drei Monaten. Genug Zeit, ein Terrarium anzuschaffen, einzurichten, die Bedingungen zu prüfen sowie meine Vermieter vorsichtig auf die neuen Bewohner vorzubereiten.