Der Mauergecko ist in weiten Teilen Südeuropas der Inbegriff eines „Hausgeckos“. Die durchaus eindrucksvoll großen Tiere leben an Felsen ebenso wie an Häusern bis in die Städte hinein. Auch im Terrarium gehören sie zu den Klassikern. Ein Überblick über die Biologie dieses charmanten, oft laut keckernden Geckos. von Tobias Machts
Der Mauergecko (Tarentola mauritanica) ist ein häufiger und im Mittelmeerraum großflächig verbreiteter, nachtaktiver Gecko. Er gehört zur Familie der Blattfingergeckos (Phyllodactylidae).
Der Niederländer Matthijs Kuijpers ist einer der international bekanntesten Amphibien- und Reptilienfotografen. Fast 2.000 der kaltblütigen Geschöpfe hat er nach eigenen Angaben inzwischen fotografiert und besitzt damit die vermutlich weltgrößte Kollektion an solchen Fotos. Einige der schönsten Bilder zeigt er nun auch den Lesern der REPTILIA. von Heiko Werning
Alles fing an wie bei so vielen von uns: Im Alter von zehn Jahren bekam der reptilienbegeisterte Matthijs Kuijpers aus Rotterdam seine erste Schlange. Dabei sollte es nicht bleiben. Bald schon war das Kinderzimmer zugestellt, mit 16 brauchte er ein eigenes Terrarienzimmer. Eine typische Terrarianerkarriere also.
Viele Skorpione sind für den Menschen harmlos – der Gelbe Mittelmeerskopion ist es nicht. Dafür zeigt er ein faszinierendes Fortpflanzungsverhalten. Unser Autor konnte die selten anzutreffenden Tiere während einer Auslandsmission im natürlichen Verbreitungsgebiet beobachten. von Hans Esterbauer
Skorpione gehören zu den Spinnentieren (Arachnida) und sind urtümliche Vertreter dieser Klasse. Wie Fossilienfunde bekunden, leben sie schon seit mindestens 400 Millionen Jahren auf der Erde und sind damit die ältesten aller terrestrischen Arthropoden. Ihre Gestalt hat sich seither kaum verändert.
Alle Skorpione produzieren Gift, um Beutetiere zu töten, doch nur etwas mehr als zwei Dutzend Arten – die nahezu alle aus der Familie Buthidae kommen, mit Ausnahme der Hemiscorpiidae (allen voran Hemiscorpius lepturus) –, können Menschen ernsthaft gefährlich werden.
Weiterlesen: Beobachtungen am Hebräischen Skorpion, Leiurus hebraeus
Die Geckos des afrikanischen Festlands haben eine erstaunliche Vielfalt entwickelt. 309 Arten aus 28 Gattungen wurden bisher beschrieben – und jedes Jahr werden noch immer neue Taxa entdeckt. Gerade im südlichen Afrika ist die Diversität besonders groß: ein echter Gecko-Hotspot! von Mirko Barts
Bei afrikanischen Geckos handelt es sich um kleine bis mittelgroße Echsen. Die kleinsten Vertreter sind wohl einige südafrikanische Geckos der Gattung Goggia, die gerade mal 50 mm Gesamtlänge erreichen. Die Schwanzlänge fast aller Arten entspricht etwa der Kopf-Rumpf-Länge (KRL).
Nordamerika ist reich an Wassernattern. Einige davon zählen zu den buntesten, attraktivsten Schlangen überhaupt, manche werden sogar in verschiedenen Farbvarianten gezüchtet. Dennoch ist die Gruppe in der Terraristik etwas außer Mode gekommen – verdient haben das diese wundervollen Schlangen jedoch auf keinen Fall! von Kriton Kunz
In Nordamerika gehören Wassernattern (Natricinae, eine Unterfamilie der Nattern, Colubridae) zu den häufigsten Schlangen überhaupt. Sie haben praktisch den gesamten Kontinent erobert und besiedeln verschiedenste Lebensräume, bis weit in den Norden – so gilt die Prärie-Strumpfbandnatter (Thamnophis radix) als eine der kältetolerantesten Schlangenarten überhaupt.
Weiterlesen: Formenvielfalt pur: nordamerikanische Wassernattern
Ausgerechnet in Wüstengebieten leben einige der buntesten Echsen überhaupt. Und einige der merkwürdigsten noch dazu. Besonders erfolgreich konnten sich in den Trockengebieten der Alten Welt Agamen durchsetzen. Doch der Klimawandel droht diese Erfolgsgeschichte zu beenden. von Philipp Wagner
Es gibt zahlreiche Wüsten. Reine Sandwüsten, Steinwüsten, Geröllwüsten, ja sogar Eiswüsten. Ihnen allen gemein ist, dass viele Menschen sie in der Regel eher als trostlos, öde, einheitlich, ja manche sogar als langweilig empfinden. Und dennoch kommen in ihnen die schönsten und spannendsten Echsen vor, die wir kennen! Gut, das mag übertrieben klingen und ist es vielleicht auch – aber ich beschäftige mich jetzt seit gut 15 Jahren mit den „Wüstenagamen“, und das mag mein Bild nun einmal etwas verfälschen.
Weiterlesen: Extreme Überlebenskünstler – die bunte Welt der Wüstenagamen
Panzerechsen üben seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Sie sind Vorbild für viele Drachen- und Ungeheuergestalten. Kein Wunder, denn sie zählen zu den größten und gefährlichsten Tieren der Erde. Sie erreichen Längen von sechs Metern und mehr und können mit ihren Kiefern einen Druck von ein bis zwei Tonnen ausüben – das reicht spielend, um den Schädel jedes Landsäugetiers zu zertrümmern. Aber über dieser geballten Kraft wird leicht vergessen, zu welch feinen Sinnesleistungen Krokodile in der Lage sind. von Monika Allerstorfer
Krokodile als amphibisch lebende Beutegreifer sind in hohem Maße an ihre besondere Lebensweise angepasst und waren trotz der recht konstant erscheinenden Gestalt während ihrer über 200 Millionen Jahre dauernden Entwicklungsgeschichte beachtlichen Veränderungen unterworfen. Die ersten Reptilien erschienen vor rund 300 Millionen Jahren auf der Erde. Im Erdmittelalter, dem Mesozoikum, vor etwa 222 Millionen Jahren, traten dann die Krokodile auf den Plan und hatten bald ihren Höhepunkt in der Entwicklung.
Weiterlesen: Die faszinierenden Sinnesleistungen der Krokodile und Brückenechsen
Wo anfangen und wo aufhören beim Thema „skurrile Frösche“, wenn sich diese Tiere doch an Absonderlichkeiten geradezu überbieten? Ein Streifzug durch eine Welt bizarrer Frosch-Gestalten. von Kriton Kunz
„Skurrile Frösche“, das ist eigentlich ein Pleonasmus, also so etwas wie „nasser Regen“ oder eine „runde Kugel“. Denn wer Froschlurche liebt und sich näher mit ihnen beschäftigt, wird überall auf Eigenschaften, Fähigkeiten und Merkmale stoßen, die uns skurril vorkommen. Das fängt bei der Metamorphose an, der vollständigen Umwandlung von einer Kaulquappe in einen Frosch, die wahlweise auch noch beispielsweise direkt im Ei oder in der Rückenhaut der Mutter stattfinden kann, und hört bei Arten auf, die mit den Hinterbeinen Flaggensignale geben.
Ihre Schuppenhaut schützt Schlangen nicht nur vor äußeren Umwelteinflüssen, sondern hat noch viele weitere Funktionen – von der Tarnung über die Warnung bis hin zur Fortbewegung. Ein Blick auf ein besonders vielseitiges Organ. von Oiver Gius
Eine Gemeinsamkeit, die alle Schlangen verbindet, ist das völlige Fehlen von Gliedmaßen, einmal abgesehen von den Rudimenten, wie sie beispielsweise bei Roll- und Blindschlangen sowie bei Pythons in Form von Resten des Beckengürtels und teils auch kurzer Aftersporne zu finden sind.
Umso bemerkenswerter erscheint es dem Menschen zunächst, dass Schlangen sich so effektiv und elegant bewegen können. Schlangen klettern durch die höchsten Bäume und gleiten dabei teilweise äußerst geschickt durch das Geäst. Andere leben in Trockengebieten und können sich zügig im Sand eingraben. Wieder andere bevorzugen den Lebensraum Wasser, schwimmen, tauchen und gehen in diesem Element erfolgreich auf Beutefang.
Eine Echsenfamilie im Schatten: Selbst gestandene Terrarianer wissen oft kaum mehr über Schleichen, als dass sie die einheimische Blindschleiche und den großen Scheltopusik kennen. Terraristisch wurden Schleichen lange weitgehend ignoriert. Erst in den letzten Jahren erwachte das Interesse allmählich, nicht zuletzt aufgrund der faszinierenden Baumschleichen der Gattung Abronia. Höchste Zeit, einen Überblick über diese teils stark bedrohten, teils spektakulär gefärbten, teils völlig überraschenden, fast immer aber komplett verkannten Echsen zu geben. von Christian Langner
Die Angehörigen der kleinen Echsenfamilie der Schleichen boten immer schon Anlass für Verwirrungen. So ist der bei uns bekannteste Vertreter, die heimische Blindschleiche, selbstverständlich nicht blind. Eine Tatsache, die unserer vorbelasteten Leserschaft natürlich bekannt ist, beim Normalbürger allerdings immer noch für Missverständnisse, Vorurteile und Halbwissen sorgt. Dabei bezieht sich der Name Blindschleiche gar nicht auf die Sehfähigkeit, sondern leitet sich im Wortursprung vom mittelhochdeutschen „Plintslicho“ ab, was so viel heißt wie „glänzende Schleiche“ (Völkel & Alfermann 2007) – eine Anspielung auf die glatte und glänzende Oberfläche der Blindschleichenhaut