Die private Haltung von Panzerechsen ist in der öffentlichen Diskussion stark negativ behaftet. Hierzu tragen vor allem die medienwirksam öffentlich gewordenen und tierschutzrelevanten Fälle bei, in denen privat gehaltene Panzerechsen entweder entlaufen sind oder aus Gründen des Tierschutzes aus Wohnungen entfernt wurden. Zusätzlich gab es aber auch Fälle, in denen offensichtlich anständige Tierhaltungen in den Medien verrissen und negativ dargestellt wurden. Dabei ist es durchaus möglich, Krokodile im privaten Großterrarium artgerecht und erfolgreich zu pflegen, wie etwa den Brauen-Glattstirnkaiman. von Sebastian Scholz

Negative Berichte über private Krokodilhaltung sind leider nicht ungewöhnlich, zumal Reptilien grundsätzlich häufig für reißerische Schlagzeilen herhalten müssen. Sogar Berichte über die kleinräumigen Vorkommen der in Deutschland ausgesprochen seltenen und streng geschützten Äskulapnatter wurden bereits als „aus dem Ruder gelaufene Artenschutzprojekte“ in den Medien diffamiert. Und das alles nur, um den Gruselfaktor, den das schuppige „Ungeziefer“ ganz unstrittig für viele unserer Mitmenschen bedeutet, zu nutzen und damit ihrem stetig hohen Sensationsbedürfnis gerecht zu werden. Aus diesem Grund haben die miteinander im Wettbewerb stehenden Medien auch oft gar kein Interesse an einer sachlichen und damit langweiligen Berichterstattung.

Genau dieses Sensationsbedürfnis erlebt man auch als Halter solcher Tiere, der seine Gäste in der Regel gleich mehrfach enttäuschen muss. Die erste Enttäuschung besteht bereits im offensichtlichen Fehlen tierschutzrelevanter Mängel, denn die Haltung erfolgt nicht, wie aus dem Fernsehen bekannt, in einer verdreckten Badewanne eines Messie-Haushalts, sondern in einem mit Liebe eingerichteten Terrarium. Die zweite Enttäuschung folgt unmittelbar, wenn der zunächst brennend interessierte und das Terrarium von allen Seiten beäugende Gast sich Mangels blutspritzender und knochensplitternder Szenerie wieder gelangweilt dem übrigen Geschehen im Wohnzimmer widmen muss. Den Stare-Down-Contest mit dem Kaiman verloren und den einzigen Moment einer an sich unspektakulären Bewegung während kurzer Ablenkung verpasst, und schon erlischt das Interesse der meisten. 

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 161