Es gibt immer noch viele Menschen, die der Meinung sind, Reptilien seien rein instinktgesteuerte, niedere Wesen. Doch die Wissenschaft hat längst das Gegenteil bewiesen: Tatsächlich sind die „Kaltblüter“ um einiges schlauer, als viele ahnen.  von Luca Spaczek

Weißkehlwarane (Varanus albigularis) können zählen. Selbstverständlich kennen sie keine Zahlenworte wie „eins“ oder „zwei“, doch sind sie in der Lage, mehrere Objekte zu differenzieren und zielgenau festzustellen, wenn eines fehlt. Zu Forschungszwecken hielten Wissenschaftler vier Jungtiere der Art in einem 12 m² großen Raum. Um den natürlichen Futter-Rhythmus der Echsen zu simulieren, wurden Futtertiere immer an verschiedenen Stellen im Terrarium platziert. Die Warane schienen sich zu merken, an welchen Stellen am häufigsten Futter zu finden war, und, wenn sie hungrig wurden, hielten sie sich bevorzugt dort auf. 

Später begann man den Tieren über mehrere Tage hinweg immer dieselbe Anzahl an Schnecken zu füttern, nämlich vier Portionen mit je vier Schnecken. Die einzelnen Portionen wurden in vier verschiedenen Abschnitten platziert, welche mit beweglichen Trennwänden voneinander abgeschirmt wurden. Nachdem ein Waran eine Portion verspeist hatte, wurde die Tür zum angrenzenden Abteil, in dem die nächste Mahlzeit auf ihn wartete, geöffnet.
Nach einiger Zeit begann man damit, bei einzelnen Portionen eine Schnecke zu entfernen, es gab also statt vier nur noch drei. Dabei konnte beobachtet werden, dass die Warane das vierte Futtertier vergeblich suchten; sogar, nachdem die Trennwand zum angrenzenden Abschnitt mit der nächsten Portion bereits geöffnet wurde. Die Echsen haben also bemerkt, dass eine Schnecke fehlte.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 158