Von Anfang an spielen Spinnen in der Terraristik mit – anfangs eher eine Nebenrolle, mittlerweile eine tragende Hauptrolle. Die Schwerpunkte mögen sich immer einmal wieder verschieben, aber die Faszination bleibt bestehen! von Kriton Kunz

Noch bis vor einigen Jahrzehnten gelangten Vogelspinnen nur sporadisch auf die Listen und in die Becken der Händler, von anderen Spinnen ganz zu schweigen. Liebhaber mussten die Tiere schon selbst von Reisen mitbringen oder viel Geduld bewahren, um Exemplare zu ergattern, insbesondere solche seltener Arten. Wie die Haltung vor allem von Vogelspinnen, aber auch anderer Spinnen dann rasant Fahrt aufnahm, ist unglaublich – davon zeugt allein schon die Tatsache, dass eigene Spinnenbörsen ins Leben gerufen wurden, auf denen Liebhaber ihre Nachzuchten anbieten.
Unzählige Arten der verschiedensten Verwandtschaftsgruppen wurden im Lauf der Zeit privat oder kommerziell importiert, erfolgreich gehalten, nachgezüchtet und im Hobby verteilt. In einigen Fällen gehen sämtliche weltweit in der Terraristik vorhandenen Individuen einer Art auf ein einziges trächtig eingeführtes Weibchen oder einige wenige Exemplare zurück, ohne dass es zu schwerwiegenden Inzuchterscheinungen gekommen wäre. Für dieses Hobby ist es also zumindest in vielen Fällen keineswegs nötig, große Mengen der Natur zu entnehmen, sondern ein paar gesammelte Tiere reichen völlig aus.

Abwechslung ist Trumpf
Was an Spinnen so begeistert und dafür sorgt, dass die Beschäftigung mit ihnen niemals langweilig wird, ist – natürlich neben ihrem oft höchst attraktiven Aussehen – die unglaublich große Vielfalt an verschiedensten Lebensentwürfen und Verhaltensweisen. Dies gilt selbst für die auf den ersten Blick morphologisch recht einheitlich wirkende Familie der Vogelspinnen. Wer meint, „die sind ja im Verhalten doch alle gleich“, liegt total daneben. Da gibt es u. a. robust gebaute Bodenbewohner, Röhrenbauer mit kräftigen Hinterbeinen, Fallensteller mit Falltüren und flinke Baumbewohner – und sogar die Kombination aus letzteren beiden Varianten, nämlich fallenstellende Baumbewohner ... Von „extrem friedlich und behäbig“ bis „Achtung, leicht reizbar und blitzschnell“ ist ebenfalls die gesamte Bandbreite vertreten.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 155