Enrichment ist in der Reptilienhaltung noch eine relativ neue Haltungsstrategie. Wie kann man die Umwelt seiner Tiere ganz konkret anreichern, um ihnen ein spannenderes, aktiveres und insgesamt noch besseres Leben zu ermöglichen? Einige Beispiele aus der Praxis. von Frank Kröhnke

Herausforderungen bei der Fütterung
Unter den vergleichsweise wenigen Veröffentlichungen zum Thema Reptilien-Enrichment gibt es einen Artikel aus einem Britischen Zoo (Bryant & Kother 2015), der beschreibt, dass Papua-Weichschildkröten (Carettochelys insculpta) einem mit Fisch gefüllten ballartigen Hundespielzeug einige Aufmerksamkeit widmeten und hingebungsvoll die Nahrung dort „herausarbeiteten“.

Sie sind damit deutlich länger beschäftigt, als wenn ihnen die Nahrung wie üblich lediglich ins Wasser geworfen würde. Es ist also eindeutig ein positiver Enrichmenteffekt eingetreten. Je nach Ausgangssituation ist dies jedoch u. U. zu wenig, um von einer erfolgreichen Intervention sprechen zu können: Szenario a): die Schildkröten sind völlig verhaltensunauffällig, die Verhaltensindikatoren zeigen ein hohes Maß an Wohlbefinden an. Dann kann die Intervention auf einer kurzfristigen Zeitebene als positiv bewertet werden. Szenario b): Die Schildkröten zeigen beispielsweise Verhaltensweisen der Selbstverletzung (Kratzen am Hals) oder atypisches, hyperaktives Schwimmverhalten. Auf der kurzfristigen Betrachtungsebene ist das Enrichment zwar immer noch erfolgreich, doch ist die wichtigere die langfristige Ebene. Hier ist von Interesse, ob die Tiere durch regelmäßiges und wechselndes Enrichment und dadurch Verschiebung ...

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 151