„Enrichment“ – was ist das denn nun schon wieder? Viele haben den Begriff vielleicht schon mal im Zusammenhang mit der Zootierhaltung gehört. Oder gesehen, was er bedeuten kann, wenn sie im Zoo Affen beobachtet haben, die kleine Leckerbissen aus Kisten herauspulen mussten. Aber bei Reptilien? Das Enrichment-Konzept geht über eine reine Beschäftigungstherapie für gelangweilte Zootiere weit hinaus – und kann auch in der Terraristik Anwendung finden. Und dabei helfen, Terrarientiere aktiver und artgerechter zu halten. von Frank Kröhnke

Viele Leser werden sich nach dem Betrachten des Covers dieser REPTILIA vielleicht gefragt haben: „Was bedeutet Enrichment überhaupt?“ Um diesen Begriff zu erklären, zäume ich das Pferd von hinten auf. Zwei Beispiele:

  • Ein Zimmer mit Fenster und Toilette, ein Sofa, ein voller Kühlschrank und ein Fernseher – das wäre für einen Menschen eine Grundausstattung, die sein Leben sichern würde. Dennoch wären viele unter diesen Bedingungen langfristig nicht glücklich.
  • Das Gegenteil von Enrichment wäre ein völlig leeres Terrarium zur Haltung eines Reptils. Da dieser Zustand jedoch nicht mit den Maßgaben des Tierschutzgesetzes konform ist, gehen wir davon aus, dass die Behältergröße den Mindestanforderungen entspricht, und fügen unserem leeren Terrarium noch eine Wärmelampe, Bodengrund, eine Versteckmöglichkeit und ein kleines Wasserschälchen hinzu. Nun haben wir die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen erfüllt.

Alles, was über diese beiden Minimalbeschreibungen hinausgeht, ist im Grunde Enrichment. Schauen wir uns die Terrarien von manchem privaten Halter oder die Anlagen von einigen Großzüchtern an – das Internet bietet eine nahezu unerschöpfliche Quelle von Beispielen –, sehen wir, dass manche Haltungen nicht über dieses beschriebene Mindestsoll hinausgehen. Natürlich kann man diesbezüglich unterschiedlicher Meinung sein. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass sich Terrarientiere unter Minimalbedingungen einer guten körperlichen Gesundheit erfreuen, sich regelmäßig fortpflanzen, keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen, schnell und einfach zu versorgen sowie – was für viele Menschen ein wichtiges Argument ist – mit wenig Kosten zu halten sind.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 151