Der Nordosten Griechenlands gehört zu den touristisch weniger bekannten Regionen des Landes. Hier kann man nicht nur zwei Landschildkröten-Arten finden, sondern auch zahlreiche andere Amphibien und Reptilien. Örtliche Naturschutzstationen bieten oft einen guten ersten Anlaufpunkt. von Werner & Yvonne Lantermann

2017 führte uns unsere alljährliche Südeuropa-Studienreise Mitte Mai nach Nordost-Griechenland. Wir starteten zunächst vom Flughafen Thessaloniki zum Kerkini-See im Norden von Festland-Griechenland, etwa 20 km vor der Bulgarischen Grenze gelegen, und später dann an einen zweiten Standort, nämlich Richtung Kavala bis zum kleinen Ort Keramoti, der gegenüber der Insel Thassos direkt am Thrakischen Meer liegt. Von dort aus wollten wir u. a. das nahe gelegene Nestos-Delta aufsuchen, um dort Vögel und Reptilien zu beobachten. Über unsere Schildkrötenbeobachtungen bei Keramoti haben wir in der elaphe bereits früher berichtet (Lantermann & Lantermann 2019).

Der Kerkini-See
Der Kerkini-See ist eigentlich ein Stausee und wurde 1932 gebaut, um größere Überschwemmungen durch den aus Bulgarien kommenden Fluss Strymonas zu reduzieren. Heute dient der See zur Trinkwasserversorgung der umliegenden Dörfer und zur Bewässerung der angrenzenden Agrarflächen. Darüber hinaus hat er sich aber mittlerweile auch zu einem bedeutenden Natur- und Vogelschutzgebiet entwickelt, das inzwischen sogar als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung eingestuft wird. Seit Mitte der 1990er-Jahre entstehen allerdings auch Probleme durch den zunehmenden (Öko-)Tourismus. Der See ist bei einer maximalen Länge...

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