Allmählich wächst unser Wissen zur Haltung und Vermehrung des lange Zeit wenig bekannten Angola-Pythons, Python anchietae, unter Terrarienbedingungen. Dieser Artikel will dazu beitragen – er konzentriert sich vor allem auf Haltungserfahrungen im südlichen Afrika, stützt sich aber auch auf die verfügbare Literatur über die Naturgeschichte dieses Pythons. Unser Autor schildert vor allem seine eigenen Erfahrungen mit der Haltung und Zucht dieser Art, berücksichtigt jedoch zusätzlich Erfahrungsberichte aus Namibia, Europa und den USA.  von Martin Jacobs

Nachdem in der REPTILIA bereits zwei Mal erste Erfahrungen mit dem als besonders selten geltenden Angola-Python veröffentlicht wurden (Franz 2003; Borer 2008), will ich in diesem Artikel weitere eigene Erfahrungen vorstellen sowie eine Übersicht über die Haltung und Nachzucht geben. Im ersten Abschnitt werden einige Aspekte der Naturgeschichte von Python anchietae wie Verbreitung, Lebensraum und Größe vorgestellt. Danach folgt ein Abschnitt über die Haltung der Art in menschlicher Obhut. Dabei werden Themen wie der kleine Genpool von Populationen in den Terrarien, geeignete Gehegegrößen, Heizung und Fütterung erörtert. Im dritten Abschnitt werden die Erfahrungen mit der Nachzucht der Art beschrieben, einschließlich der kühleren Haltung im Winter, des Imports von Zuchttieren, der Inkubation von Eiern und der Aufzucht von Jungtieren.

Verbreitung und Lebensraum
In Angola wurde Python anchietae nach Norden hin bis zur Stadt Catumbela in der Provinz Benguela gefunden. Es ist wahrscheinlich, dass die Art im gesamten zerklüfteten angolanischen Hochland in geeigneten Lebensräumen im Norden bis in den Distrikt Cuanza Sul und nach Osten durch den Distrikt Huambo bis in den Distrikt Bié hinein vorkommt. Ihre Verbreitung ist in Namibia besser dokumentiert, wo sie von der angolanischen Grenze bis südlich von Windhoek im Khomas-Hochland und in den Hako-Bergen gefunden wurde. Geeignete Lebensräume gäbe es auch noch weiter südlich, sodass es möglich ist, dass dieser Python auch im südlichen Namibia auftritt, beispielsweise im Einzugsgebiet der Flüsse Fish und Orange River.


den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 163