Die hübsche Tigernatter ist das ostasiatische Pendant zu unserer heimischen Ringelnatter. Auch diese Schlange lebt gerne in der Nähe von Wasser. Im Terrarium wird sie bislang relativ selten gehalten, obwohl sie eine attraktive, leicht zu pflegende und nicht zu groß werdende Natter ist. Auch ihre Nachzucht kann gelingen, sofern man den Tieren eine passende Winterpause gönnt. Allerdings Vorsicht, es handelt sich um eine giftige Art! von Andreas Walter

Die in der terraristischen Literatur bislang noch sehr wenig beachteten Tigernattern (Rhabdophis tigrinus) stammen aus Ostasien. Die Art lebt vorwiegend in den südlichen und östlichen Regionen Chinas, auf der koreanischen Halbinsel, in Vietnam, Japan und den russischen Gebieten Chabarowsk und Primorski. Sie gilt als häufigste Schlange Japans. Die Nattern, die auch Yamakagashi-Schlangen genannt werden,  bevorzugen feuchte Biotope, vor allem Überschwemmungswiesen, Reisfelder und grasbewachsene Ufer von Gewässern. Der Biotop der Tigernattern erstreckt sich bis in Höhen von 1.500 m. Die Art wurde erstmals 1826 von dem deutschen Zoologen Heinrich Boyer beschrieben. Sie zählt zur Familie Colubridae und gehört zu den bodenbewohnenden Nattern. Die Ähnlichkeit zu den Wassernattern der Gattung Natrix ist recht groß, weswegen die Art lange in die Gattung Natrix gestellt und somit als Natrix tigrina geführt wurde. Diese Ansicht konnte sich aber nicht durchsetzen, inzwischen ist der Status in der Gattung Rhabdophis gefestigt.

Beschreibung
Die Tigernatter weist eine grüne Grundfärbung mit schwarzen und rötlich orangefarbenen Querbändern auf. Auf ihrem Kopf sind dunkle Flecken sichtbar. Die Augen sind rund, darunter befinden sich dunkle, vertikale Streifen.
Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Länge von 130 cm. Der Schwanz nimmt etwa ein Viertel der gesamten Körperlänge ein. Der Kopf setztz sich nur wenig vom Körper ab. Bei dieser Art existiert ein deutlicher Sexualdimorphismus (unterschiedlicher Körperbau bei den Geschlechtern). Das Weibchen erreicht eine Körperlänge von bis zu 130 cm, während das Männchen nur ca. 60–70 cm lang wird.
Die farbenfrohen Schlangen sind von ruhigem Gemüt und lassen sich im Terrarium problemlos halten.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 144