Krokodil- und Alligatorschleichen sind echte Charaktertiere. Im Terrarium werden sie schnell zahm und erweisen sich als recht intelligent, vergleichbar mit Waranen. Während einige Arten gelegentlich gepflegt werden, sind andere noch völliges Neuland. Eine Übersicht. von Christian Langner, Rob Nixon & Frank Colacicco

Die im deutschen Sprachgebrauch als Krokodil- oder Alligatorschleichen bezeichneten Echsen der Gattungen Elgaria und Gerrhonotus haben den Erstautor schon seit früher Jugend in ihren Bann gezogen. Das erste Mal bekam er Anfang der 1980er-Jahre eine dieser Echsen im legendären Terrariengeschäft der Firma Gutsche in Aachen-Brandt zu Gesicht. Schon damals waren die Tiere eher selten im Handel, und der Preis des schön gefärbten, imposanten Männchens von Elgaria multicarinata lag ohnehin weit jenseits des damals zur Verfügung stehenden Taschengeldes.
Der Wunsch aber, diese Tiere eines Tages einmal selbst zu pflegen, blieb bestehen. Es sollte allerdings noch weit über ein Jahrzehnt vergehen, bevor er in Erfüllung gehen konnte. Die seit den 1990er-Jahren gewachsenen Kontakte zu befreundeten Terrarianern in den USA ermöglichten es dem Erstautor schließlich, dass im Tausch nach und nach verschiedene Arten beider Gattungen in seine Terrarien Einzug hielten und die Tiere auch in ihren natürlichen Biotopen beobachtet werden konnten.

Die beiden Co-Autoren hatten es dagegen bedeutend einfacher, an diese faszinierenden Echsen zu gelangen, leben sie doch in Kalifornien und Arizona, wo zumindest Angehörige der Gattung Elgaria praktischerweise sozusagen vor der Haustür vorkommen, und mit der Art Gerrhonotus infernalis ist immerhin eine Art dieser Gattung im südlichen Texas beheimatet. Deshalb ist der Erstautor besonders froh, mit Rob Nixon und Frank Colacicco kompetente Züchter und Kenner verschiedener Alligatorschleichen als Mitautoren für diesen Artikel gewonnen zu haben. Sie können aus erster Hand auch Daten aus den Biotopen beisteuern und die eigenen Beobachtungen in Nordamerika und Mexiko ergänzen.
Der Fang nicht besonders geschützter Reptilien ist in den USA für den Privatgebrauch möglich. Die benötigten Fanglizenzen erwirbt man relativ unbürokratisch z. B. in der Angelabteilung der großen Supermärkte. Hier erfährt man auch, welche Arten in welchen Mengen gefangen werden dürfen. Die Bedingungen sind von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden geregelt, und die Lizenz muss in jedem Staat separat erworben werden. Obwohl alle Arten der Gattung Elgaria, mit Ausnahme der nur sehr kleinräumig verbreiteten E. panamintina, in den USA noch recht häufig vorkommen und nicht gefährdet sind, sollte man natürlich so weit wie möglich auf Nachzuchten zurückgreifen. Diese werden zumindest in den USA von einigen Arten immer mal wieder angeboten.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 136