Thailand und Malaysia sind nicht nur gut zu bereisen, sie bieten auch einer unüberschaubaren Vielzahl von Wirbellosen Heimat. Darunter sind eine ganze Reihe höchst interessanter und außergewöhnlicher Gottesanbeterinnen. Aber auch die weitere Insektenfauna lohnt einen näheren Blick. von Thomas Rönisch und Jens Kühne

In REPTILIA Nr. 96 (August/September 2012) stellten wir unsere Erlebnisse, Erkenntnisse und Aufsammlungen in Sachen Wirbellosen in Südostasien vor. Seitdem sind mehrere Jahre vergangen. Wir waren nicht untätig und haben versucht, weitere interessante und haltbare Insekten, speziell Mantiden, aufzufinden, die wir im Hobby etablieren wollten. Die erste Aufsammlung im Oktober 2010 im Zentrum  der malaiischen Halbinsel sollte, gerade in Hinsicht auf die Vielfalt an Arten, nicht so schnell getoppt werden können. Doch hat sich in der Zwischenzeit einiges geändert – gerade unser Wissen um Standorte und Biologie hatte sich vergrößert, und so konnten wir noch intensiver eintauchen in die Welt des asiatischen Mikrokosmos.

Erneuerung ist gut (Umzug)
Das Haus im Gebirge war endlich fertig. Ich (J. K.) war nicht nach Thailand gezogen, um in der Großstadt zu wohnen. Zwei Jahre hatte ich in Nakhon Sri Thammarat verbracht, doch richtig wohl hatte ich mich dort nicht gefühlt. Ich wollte näher an der Natur wohnen – jetzt sollte es so weit sein.
Mein neues Haus liegt direkt am Khao Mhen, dem zweitgrößten Berg im Khao Luang, einem Gebirge in Südthailand. Das Grundstück liegt im Karst­areal, etwa 5 km entfernt vom nächsten Dorf.
Ich wusste, dass es nicht einfach sein würde, der Natur der Tropen zu trotzen. Klischees assoziieren dies meist mit gefährlichem Großwild und tropischen Wirbelstürmen. Jedoch spielt sich der wirkliche Kampf täglich im Kleinsten ab. Da fressen einem Termiten in kürzester Zeit Möbelstücke unter dem Hintern weg. Schwärmende Ameisen überfallen abends millionenfach die Dinierenden, sodass nur das Licht gelöscht und zu Bett gegangen werden kann. Zikaden, Grillen, aber auch Frösche stimmen nachts ein Konzert an, das weit jenseits der Grenze von 80 Dezibel liegt. Auch auf Skorpione, Vogelspinnen, Schlangen und Skolopender muss gerade nach Einbruch der Dunkelheit selbst im Zimmer geachtet werden. Gehäuseschnecken lassen keinen Gemüseanbau zu.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 134