Eidechsennattern sind seit Jahrzehnten in der Terraristik bekannt. Ihre Haltung war zumeist aber Spezialisten der europäischen Schlangenfauna vorbehalten. Durch regelmäßige Nachzuchten von Liebhabern ist diese faszinierende Natter nun auch einem größeren Halterkreis zugänglich geworden. Das ausgeprägte Temperament, die Bewegungsfreudigkeit und die Größe der Tiere verlangen aber sehr geräumige Terrarien. von Oliver Gius

Nachzuchten von Eidechsennattern waren lange Zeit äußerst schwer bis gar nicht erhältlich, und die angebotenen Wildfänge zeigten häufig alle negativen Eigenschaften, die Wildfängen nachgesagt werden. Das hat dazu geführt, dass Eidechsennattern nur einem hartgesottenen Kern von Terrarianern vorbehalten waren. Mittlerweile sind aber zumindest von Malpolon insignitus regelmäßig Nachzuchten erhältlich, sodass auch die Zahl der Halter dieser äußerst interessanten Art in letzter Zeit deutlich gestiegen ist.
Eingewöhnte Exemplare gefallen vor allem durch ihr Verhaltensrepertoire. Auch der „grimmige“ Blick dieser Trugnattern zieht so manchen Reptilienfreund in seinen Bann. Werden die Ansprüche dieser Art beachtet, erweist sie sich als sehr gut für das Terrarium geeignet und bereitet große Freude und spannende Beobachtungen.
Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass die von mir beschriebene Pflege die einzig richtige Haltungsform darstellt. Vielmehr soll mein Bericht dazu beitragen, Fehler zu vermeiden, nicht zu wiederholen und dadurch die Lebensumstände der gehaltenen Tiere zu verbessern.

Taxonomie
Die Gattung Malpolon umfasst derzeit zwei Arten: M. monspessulanus, die Westliche Eidechsennatter, sowie M. insignitus. Sie wird innerhalb der Familie Lamprophiidae  der Unterfamilie Psammophiinae zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt nach dem System von Pyron et al. (2013).

Biologie
Das Verbreitungsgebiet von M. insignitus erstreckt sich über das ganze östliche Mittelmeergebiet, beginnend am Golf von Venedig bis über die Balkanstaaten. Die Ostgrenze der Verbreitung liegt im Iran. In Nordafrika besiedelt sie Gebiete in Tunesien, Libyen, Ägypten und Marokko. Man kann davon ausgehen, dass im heutigen Marokko das Ursprungsgebiet von Malpolon liegt und sich von hier aus beide Arten ausgebreitet haben.
Die meisten derzeit in Terrarien gehaltenen Eidechsennattern stammen aus Ägypten bzw. sind Nachzuchten von diesen Tieren.
Die Östliche Eidechsennatter bewohnt karge und trockene Landschaften, durchzogen von Gebüschen und Steinen. Extensiv genutztes Weideland sagt ihr ebenso zu wie Weingärten, Obstanbaugebiete und Macchia. Legesteinmauern und -haufen sowie der Wurzelbereich alter, knorriger Bäume bieten ihr Unterschlupf. Die tagaktiven Schlangen meiden jedoch nicht einmal die Mittagshitze, sondern durchstreifen äußerst aktiv ihren Lebensraum.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 131