Zu den Greiffröschen gehören viele attraktive Arten. Eine besonders hübsche ist Callimedusa tomopterna mit ihrer schmucken Tigerzeichnung an den Seiten und weißen Punkten auf dem Rücken. Erfreulicherweise ist dieser Frosch weit verbreitet, nicht gefährdet und auch noch gut im Terrarium zu halten. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die Simulation der Regenzeit gerichtet werden. Wer alles richtig macht, kriegt zur Belohnung hübsche Geschenkpakete: in Pflanzenblätter sorgsam verpackte Gelege.

Die neu gebildete Gattung Callimedusa wurde 2016 nach molekulargenetischen Untersuchungen aus der Gattung Phyllomedusa ausgegliedert (Duellman et al. 2016). In der gleichen Arbeit wurde die Unterfamilie Phyllomedusinae in den Status einer eigenen Familie Phyllomedusidae erhoben und ist damit keine Unterfamilie der Familie Hylidae mehr. Damit gehören die Greiffrösche taxonomisch auch nicht mehr zu den Laubfröschen – siehe die Erläuterungen im einleitenden Artikel von Lotz.
Die Gattung Callimedusa besteht aktuell aus sechs Arten:
Callimedusa atelopoides (Duellman, Cadle & Cannatella, 1988)
Callimedusa baltea (Duellman & Toft, 1979)
Callimedusa duellmani (Cannatella, 1982)
Callimedusa ecuatoriana (Cannatella, 1982)
Callimedusa perinesos (Duellman, 1973)
Callimedusa tomopterna (Cope, 1868)
Callimedusa bedeutet frei übersetzt etwa „schöne Qualle“ und setzt sich zusammen aus griechisch „kalos“ schön und „medusa“ Qualle, wobei sich der Begriff Qualle auf die Gelege der Tiere bezieht.

Beschreibung
Callimedusa tomopterna ist ein mittelgroßer Frosch mit einer grünen Grundfärbung an der Oberseite von Kopf, Rücken und Beinen. Er ist gesprenkelt mit kleinen, erhabenen, weißen Punkten. Die Kehle ist weiß, teilweise mit dunklen Flecken. Der Bauch ist je nach Verbreitung cremefarben bis orange. Die Innenseiten und Teile der Außenseiten der Beine sowie die Flanken sind gelb bis orange mit einer dunklen Bänderung. Das Muster der Bänderung variiert.
Die Frösche haben keine Häute zwischen den Fingern und besitzen kleine Haftscheiben. Die Iris ist silbern. Die Tiere ändern nachts nicht die Farbe.
Tagsüber schlafen sie, die Extremitäten werden nahe an den Körper gelegt, sodass die auffällige Färbung nicht zu sehen ist und die Frösche gut getarnt sind. Die Augen werden beim Schlafen nur halb geschlossen und sind von einer durchsichtigen Membran geschützt.
Es ist ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus vorhanden, Männchen sind 4–5 cm groß, Weibchen mit bis zu 6,5 cm deutlich größer. Beide Geschlechter haben einen schlanken Körperbau, wobei Weibchen etwas fülliger sind. Die Tiere haben an den Knien einen kleinen Hautsporn, was ihnen in der Ruhestellung ein etwas kantiges Aussehen verleiht.
Der Ruf der Frösche besteht aus zwei Teilen: einem Schnalzen, oft zwei Mal ausgeführt, gefolgt von einem dumpfen, leisen Quaken.
Die Art kommt im gesamten Amazonasbecken von Venezuela bis Brasilien und Bolivien bis in eine Höhe von 500 m vor, der Gefährdungsstatus gilt als „least concern“ (www.iucnredlist.org), die Frösche sind also nicht bedroht.
Die Tiere leben arboreal im tropischen Regenwald, gerne in der Nähe von stehenden Gewässern. Die Art ist nicht meldepflichtig.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 130