So unterschiedlich neotropische Laubfrösche auch sind, in der Haltung gibt es doch viele Gemeinsamkeiten. Die meisten Arten leben in luftigen Höhen der Bäume. Aufbau und Inneneinrichtung der Terrarien können eins zu eins auf sehr viele Arten übertragen werden. Der größte Unterschied der Haltungsparameter besteht im Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedürfnis der jeweiligen Art. Auch die Simulation von Jahreszeiten, sprich Trocken- und Regenzeit oder Kälte­einbrüche, sind ausschlaggebende Faktoren, um die Frösche artgerecht zu halten und nachzuzüchten. Wegen der großen Vielfalt ist es unabdingbar, sich ausführlich über die Lebensweise und Ansprüche der jeweiligen Art zu informieren.

Das Terrarium
Aus der Lebensweise der Frösche folgt logisch, dass die Behälter, in denen die Tiere gehalten werden, eher hoch als breit sein sollten. Bei Hoch­terrarien ist es sehr wichtig, dass diese über ein Kaminsystem als Lüftung verfügen, also einer Lüftung im oberen und unteren Bereich. Optimal liegen sich die beiden Lüftungen gegenüber, sodass die Luft durch das gesamte Terrarium strömt.
Nun kommt es darauf an, welche Arten man pflegen will. So schätzen einige Arten mehr, andere weniger eine hohe Luftfeuchte innerhalb des Terrariums. Generell kann empfohlen werden, den Deckel mindestens zu 1/3 mit Gaze zu versehen, wenn von einem gewöhnlichen Terrarium ausgegangen wird, das vorne horizontal unter den Scheiben einen Lüftungsstreifen aufweist. Bei meinen Terrarien besteht der Deckel teilweise ganz aus Gaze. Hier fallen die normalen Standardterrarien leider aus dem Rahmen, da diese meist zu kleine Lüftungsflächen aufweisen. Die großzügige Lüftung ist ein Garant für gesunde Frösche, da sonst nach kurzer Zeit aufgrund von Staunässe Krankheiten auftreten können.
Neben der Haltung in gewöhnlichen Terrarien ist es für einige Arten sinnvoll, sie in einem Gazeterrarium auf dem Balkon oder im Garten zu übersommern. Gerade viele Phyllomedusidae profitieren von dieser Haltung. Und auch wenn es am Tage sehr heiß wird, ist dies für die „Wachsfrösche“ kein Problem.

Neben der Beschaffenheit der Terrarien ist deren Größe natürlich entscheidend. Zwar kann man kleinere Arten auch in Terrarien der Größe 45 x 45 x 60 cm (Länge x Breite x Höhe) pflegen, jedoch tendiere ich bewusst zu größeren Terrarien, da diese in vielerlei Hinsicht dem Pfleger mehr Freude bereiten und Arbeit sparen. Während in kleineren Terrarien nur ein bis zwei kleinere Pfleglinge gehalten werden können, kann man in größeren Becken problemlos mehrere Tiere derselben Art zusammen halten, da neotropische Laubfrösche außerhalb der Paarungszeit meist völlig friedfertige Gesellen sind. Natürlich wird bei mehreren Tieren in einem Terrarium viel mehr Action geboten. Auch dem Kletterbedürfnis wird in größeren Terrarien besser Rechnung getragen (Eisenberg & Kaesling 2012). Der Pflegeaufwand ist in größeren Terrarien geringer, da man bei gleicher Anzahl an Tieren in einem großen Becken eben nur ein Becken säubern muss und nicht viele kleine. Als anständige Größe haben sich Terrarien der Maße um die 80 x 50 x 100 cm (L x B x H) erwiesen. Hierin kann man meiner Erfahrung nach problemlos mehrere kleine oder mittelgroße Tiere einer Art halten. Für größere Vertreter müssen die Maße selbstverständlich erweitert werden.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 130