von Beate & Hans Klaus Pfau

Menorca wird oft als „die kleine Schwester Mallorcas“ bezeichnet, denn die Insel umfasst weniger als ein Fünftel der Fläche Mallorcas und ist zudem flacher. Der höchste Berg, der Monte Toro, ist 358 m hoch, während der höchste Gipfel Mallorcas 1.445 m misst. Menorca liegt näher am Festland als die größere Nachbarin und wurde wohl schon früher von den steinzeitlichen Seefahrern erreicht als Mallorca. Die ältesten Spuren steinzeitlicher Siedlungen gelten als etwa 8.000 Jahre alt. Dass die Insel recht klein ist, wird einem vor allem dann bewusst, wenn man sie mit dem Auto von Ost nach West durchquert. Die Fahrzeit zwischen den beiden größeren Städten Maó (früher oft „Mahon“ geschrieben) mit dem Flughafen im Osten und Ciutadella de Menorca im Westen der Insel beträgt weniger als eine Stunde.

Während im Süden der Insel wie auf Mallorca weißer Kalkstein vorherrscht, ist der Norden mit Schiefer und Sandstein geologisch abwechslungsreicher. Deshalb wachsen hier auch andere Blumen als im Süden, und der Sand in den Badebuchten der Nordwestküste ist nicht strahlend weiß, sondern grau, rötlich oder goldfarben.
Menorca ist eine sehr grüne Insel. Es fällt auf, dass nicht nur Schafe und Pferde, sondern auch viele schwarzweiße Milchkühe auf den von Steinmauern eingefriedeten Wiesen grasen. Ein paar ganzjährig Wasser führende Bäche existieren auf dieser Insel und auch Sumpfgebiete bzw. kleine Seen.
Die gesamte Insel wurde 1983 zum Biosphärenreservat erklärt, was u. a. den Bau großer Hotelburgen erschwerte. Heute steht etwa die Hälfte Menorcas unter Naturschutz. Die Insel ist bei Vogelbeobachtern und Wandertouristen besonders beliebt. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass man den alten Reitweg, den Camí de Cavalls, der durch die verschiedenen Biotoptypen rund um die Insel führt, wieder durchgängig gemacht und als Wanderweg markiert hat. Die verschiedenen Schutzgebiete sind gut zugänglich, und es gibt reichlich Informationen über die Tierarten, die dort beobachtet werden können.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 58