Schaben spielen in der Terraristik eine immer größere Rolle – nicht nur als Futtertiere, sondern auch als oft sehr attraktiv gefärbte und gezeichnete Schautiere. Bei einigen Vertretern wurde nun erstmals eusoziales Verhalten nachgewiesen – und noch dazu sind sie bestechend schön gefärbt! von Kriton Kunz und Klaus Rehfeld

Hoch organisierte Tiergemeinschaften üben eine besondere Faszination aus, da wir bei ihnen manche Parallele mit menschlichen Gesellschaften sehen können. Die bekanntesten Beispiele finden wir bei den Hautflüglern (Ameisen, Bienen, Wes­pen) und bei den Termiten. Insbesondere bei den Hautflüglern gibt es unterschiedliche Grade der „Staatenbildung“. Als höchste Stufe der Vergesellschaftung gilt die Eusozialität. Hierunter versteht man arbeitsteilige Gesellschaften, in denen Tiere meist in mehreren Generationen zusammenleben, ihre Brut gemeinsam aufziehen und Nahrung gemeinschaftlich beschaffen sowie verteilen. Sie bilden eine Fortpflanzungsgemeinschaft, obwohl nicht alle Mitglieder sich direkt fortpflanzen, sondern nur eng Verwandte aufziehen. Die Arbeitsteilung drückt sich nicht nur im Verhalten, sondern häufig auch in der Morphologie aus, wie wir es etwa bei Honigbienen kennen, mit Königin, Drohn und Arbeiterin.

Bei den rund 4.600 bislang beschriebenen Schabenarten kannte man bislang nur ein semi-soziales Verhalten bei den Cryptocercidae. Diese gelten als Schwestergruppe der Termiten (Isoptera). (Schaben sind folglich eine paraphyletische Gruppe. Entsprechend wird die für Schaben früher übliche wissenschaftliche Bezeichnung Blattodea heute umfassender aufgefasst, sie schließt die Termiten mit ein).

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