Die Bozener Hornottern sind etwas ganz Besonderes. Kein Wunder, dass sie auch als eigene Unterart betrachtet wurden. Ihr Lebensraum ist nur schwer zugänglich, ein Besuch ist nicht ungefährlich und sollte erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben – zumal diese spezielle Giftschlange stark gefährdet ist.  von Thomas Bamann

Wir befinden uns an einem Freitagnachmittag auf dem Fernpass irgendwo zwischen Füssen und Innsbruck. Wir stehen mal wieder im Stau. Zäh wie Kaugummi bewegt sich die Blechlawine in Richtung Süden. Und ich frage mich ein erstes Mal: Ist es das wirklich wert? 

Stunden später, wir sind endlich südlich des Brenners angelangt und haben unsere Unterkunft im beschaulichen Ort Deutschnofen bezogen. Wir schauen aus dem Fenster – die Quecksilbersäule des Außenthermometers hält sich hartnäckig bei 3 °C und es beginnt zu schneien. Ist es das wirklich wert? 
Am folgenden Morgen stehen wir an der oberen Kante einer Blockhalde. Diese fällt schroff vor uns ab und besteht aus Gesteinsblöcken unterschiedlichster Größe, von wenige Zentimeter großem Schutt bis hin zu mehrere Tonnen schweren Felsen. Wir zögern – ist es das wirklich wert?
Wenige Stunden später: Wir befinden uns inmitten der riesigen, steil abfallenden Blockhalde. Vor uns sonnt sich auf einem großen Felsblock ein Pärchen der Bozener Hornotter in der Abendsonne. Die Auslöser unserer Kameras stehen kaum eine Sekunde still. Der Kontrast der Tiere ist atemberaubend: das schwarze Zickzackband setzt sich deutlich vom hellen, fast weißen Grundton ab. Wir sind glücklich und wissen: Ja, das war es wirklich wert! 

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 160