Die größten Großwarane sind für die meisten privaten Terrarianer aus Platzgründen nicht zu halten und bleiben daher ein unerfüllbarer Traum. Wer aber dennoch auf den „Spirit“ eines Großwarans nicht verzichten möchte, findet mit Goulds Waran einen idealen Kompromiss, dessen Platzansprüche bei entsprechenden Möglichkeiten durchaus zu erfüllen sind. Und dann hat man nicht nur einen imposanten Waran, sondern sogar noch ein echtes Rennpferd zu Hause! von Chris Ocker und Dennis Fischer

Unter den knapp 30 Waran-Arten des australischen Kontinents hat Varanus gouldii das mit Abstand größte Verbreitungsgebiet. Mit Ausnahme der südlichen Küstenregion und der Cape-York-Halbinsel wird praktisch die gesamte Landmasse des Kontinents in unterschiedlichsten Lebensräumen besiedelt. Nicht zuletzt diese weite Verbreitung in verschiedenen Habitaten macht es wahrscheinlich, dass sich hinter dem Namen Varanus gouldii mehr als eine Art verbirgt.

Taxonomie
Bereits in der Vergangenheit sorgte die Taxonomie der Art beziehungsweise des Artkomplexes für einige Verwirrung. Varanus gouldii wurde 1838 von Gray beschrieben, 1980 wurde dann die nah verwandte Art Varanus panoptes von Storr identifiziert. 1991 wurden die Arten und Unterarten von Böhme revidiert. Diese formal korrekte Revidierung und die ohnehin nicht immer ganz einfache Identifizierung der Arten dieses Komplexes sorgten für viele Missverständnisse und fehlerhafte Namensvergaben. Im Jahr 2000 akzeptierte die ICZN (Internationale Kommission für zoologische Nomenklatur) einen Neotypus als Belegexemplar für V. gouldii. Damit sind bis heute offiziell folgende australische Arten und Unterarten dieses Komplexes akzeptiert: Varanus gouldii gouldii, V. g. flavirufus, V. panoptes panoptes, Varanus p. rubidus und Varanus rosenbergi. Auf Neuguinea kommt zusätzlich die Unterart V. p. horni vor.
Obwohl die Vertreter dieses Komplexes als adulte Tiere viele Merkmale aufweisen, die eine eindeutige Identifizierung erlauben, ist die richtige Zuordnung im Feld, gerade für Ungeübte oder bei Jungtieren, nicht immer einfach. Nicht zuletzt deshalb, weil Färbung und Muster gerade bei den als V. gouldii angesprochenen Tieren extrem variabel ausfallen, ein Umstand der insbesondere die Unterscheidung der Unterarten erschwert.

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