Die Schönheit des am südlichsten lebenden Pythons der Welt schlägt jeden Reptilienfreund sofort in ihren Bann. So auch unseren Autor, als er vor Jahrzehnten das erste Mal ein Foto dieser außergewöhnlichen Riesenschlange sah. Seither begleiten diese Tiere ihn. Langjährige Haltung und Nachzucht sind heute keine Zauberei mehr, es gilt aber einige Besonderheiten zu beachten. Text und Fotos von Volker Franz

Den ersten Kontakt mit dem Diamantpython hatte ich im jugendlichen Alter von etwa 17 Jahren, als ich diese wunderschöne Schlange auf einem Bild in einem Buch über Reptilien zum ersten Mal sah. Das abgebildete Exemplar war ungefähr 2 m lang, hing kopf­unter auf einem kleinen Baum und wurde von der Sonne angestrahlt. Seine gelben Punkte auf jeder Schuppe schimmerten und glitzerten wie Diamanten im Licht. Das Bild hatte die Beschreibung „Rautenschlange (Morelia argus) – eine pythonähnliche Riesenschlange Australiens“.
Ich war so sehr von diesem Tier fasziniert, dass es mir nicht aus dem Kopf ging. Es dauerte aber noch einige Zeit, bis ich im Alter von ungefähr 20 Jahren zu meiner ersten Rautenschlange kam. Hierbei handelte es sich um eine Nachzucht aus der Schweiz. Das Tier war erst einige Wochen alt, graubraun und hatte noch nichts mit der wunderschönen Schlange aus meinem Buch gemein. Die Aufzucht des Pythons bereitete keine Schwierigkeiten, aber selbst im Alter von drei Jahren – die Farben waren jetzt Braun mit Weiß und kontrastreicher – sah mein Tier immer noch nicht so aus wie der Rautenpython auf dem Foto meiner Jugend.

Es dauerte wiederum einige Zeit, bis ich etwas mehr über diese Schlangen erfuhr. Damals, Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre, war es um die Schlangenliteratur noch nicht so gut bestellt, und das Internet gab es auch noch nicht. Trotzdem konnte ich unter Aufbietung großer Mühen herausfinden, warum mein Rautenpython nicht so aussah wie das Tier aus dem Buch. Denn das abgebildete Tier stellte sich als Diamantpython (Morelia spilota spilota) heraus, während es sich bei meiner aus der Schweiz erworbenen Schlange um einen Teppichpython einer anderen, unbekannten Unterart handelte.
Es sollten wieder einige Jahre ins Land gehen, bis ich dann in der Lage war, mir tatsächlich zwei Diamantpythons zulegen zu können, denn Preise von 5.000 DM (ca. 2.500 €) und mehr waren damals keine Seltenheit für ein Jungtier. Selbst wenn man das Geld aufbringen konnte, war es sehr schwierig, überhaupt Exemplare der Nominatform zu bekommen. Seit 1988 halte und pflege ich nun also Diamantpythons – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber immer mit sehr viel Spaß.

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