Riedfrösche der Gattung Hyperolius sind eine äußerst formenreiche Froschgruppe mit oft attraktiven Farben und Mustern, außerdem bestechen sie durch spannend zu beobachtende Verhaltensweisen. Dass viele Arten sich auch noch sehr leicht pflegen und vermehren lassen, macht sie für die Terraristik hochinteressant. Ein Überblick. von Kriton Kunz

Seit vielen Jahrzehnten wurden Riedfrösche der Gattung Hyperolius für die Terraristik importiert und – zu meist niedrigen Preisen – verkauft, häufig an Ein­steiger. Auf den ersten Blick schien es sich bei diesen oft wunderschön gefärbten und gezeichneten Tieren auch wirklich um ideale Anfängertiere zu handeln. Ins feuchtwarme Tropenterrarium gesetzt, gediehen sie offenbar wochen- oder monatelang bestens. Dann allerdings fiel erst ein Exemplar tot vom Ast, ein zweites folgte. Die restlichen Frösche magerten ab, zeigten Schädigungen der Haut und segneten schließlich ebenfalls das Zeitliche. „So was Blödes! Na ja, Wildfänge eben, da steckt man halt nicht drin“, wurde die Sache häufig abgetan. Entsprechend negative Erfahrungen machten viele Halter, als Beispiele sei auf Polder (1975) oder Heselhaus (1982) verwiesen.

usgerechnet in einem Artikel mit dem Titel „Hyperolius: Baumfrösche für Anfänger“ stellt Heselhaus (1982) ausdrücklich fest, dass es sich bei Hyperolius eben nicht um Pfleglinge für Anfänger handelt. Er betont jedoch gleichzeitig, sie seien gut haltbar, „wenn die Voraussetzungen für eine sachgemäße Pflege gegeben sind.“
Dem kann ich mich nur anschließen: Wie immer in der Terraristik ist es eben auch im Fall dieser Riedfrösche vor allem eine Frage der artgerechten Haltungsbedingungen, die darüber entscheidet, ob man sie langfristig pflegen und über mehrere Generationen vermehren kann – selbst dann, wenn es sich bei den Ausgangstieren um Wildfänge handelt.
Eine kontinuierliche Vermehrung gelingt engagierten Terrarianern bei verschiedenen Arten der Gattung durchaus. Vor allem H. mitchelli erweist sich in dieser Hinsicht als bestens geeignet und enorm produktiv, aber auch mit anderen Arten wurden schon sehr erfreuliche, nachhaltige Nachzuchterfolge erzielt. So laichten Exemplare aus dem H.-viridiflavus-Formenkreis über mindestens 14 Monate hinweg alle zwei bis drei Wochen ab, und das bei einer pärchenweisen Haltung in Plastikboxen von 20 x 14 x 10 cm mit einer Petrischale als Eiablagestelle. Das „Rekordweibchen“ brachte es bei dieser sehr spartanischen Form der Unterbringung auf 8.341 Eier in 23 Gelegen (Richards 1977).

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