Moderne Zoos sollen die Besucher begeistern, unterhalten und sie gleichzeitig für den Schutz der Tiere und der natürlichen Lebensräume sensibilisieren. Zwei neu eröffnete zoologische Anlagen in der Schweiz haben erfreulicherweise versucht, dieses Ziel auch verstärkt mit Amphibien und Reptilien umzusetzen. Einer, der an der Entstehung dieser spektakulären Großanlagen beteiligt war, ist Oliver Fischer von der Firma X-Reptile, die Leuchtmittel für die Terraristik herstellt. In diesem Mehrteiler in REPTILIA stellt er Ihnen die neuen Anlagen Aquatis in Lausanne und das Savannenhaus im Walter Zoo Gossau vor, um schließlich in der nächsten Ausgabe (REPTILIA Nr. 132, August 2018) auf die praktische Umsetzung moderner Terrarienbeleuchtung für Schauanlagen einzugehen. von Oliver Fischer

Die Schweiz ist ein kleines Land und besitzt entsprechend nicht die Menge an Zoos und großen Tierparks wie Deutschland. Am bekanntesten auch außerhalb der Schweiz sind natürlich die beiden zoologischen Gärten in Basel und Zürich, die im Handbuch der Zoos Europas sogar international zu den besten gezählt werden, durch wegweisende Projekte auf sich aufmerksam gemacht haben (Sheridan 2016) und in denen man auch als herpetologisch Interessierter einiges entdecken kann. Der Walter Zoo in Gossau bei St. Gallen, heute als „Abenteuerland Walter Zoo“ vermarktet, ist mit einer Fläche von rund 5,5 ha zwar kein Großzoo, aber dennoch der größte privat betriebene Zoo der Schweiz und verwurzelt in seiner Geschichte gerade für Familien ein beliebtes Ausflugziel. Ursprünglich wurde der Zoo 1961 vom österreichischen Zirkusschausteller und Namensgeber Walter Pischl, der mit seiner Frau und vielen Tieren die Schweiz bereiste, als „Tierli-Walter“ gegründet. Heute wird er von einem motivierten, jungen Team unter der Leitung von Direktorin Karin Federer geführt. Wissenschaftliche Kriterien stehen im Vordergrund, und seit 1993 ist der Zoo Mitglied der europäischen Zoo-Vereinigung EAZA, mit der entsprechenden Teilnahme an internationalen Zuchtprogrammen.

Dennoch ist der Zoo nach wie vor sehr familiär geführt. Die Direktorin, eine studierte Tierärztin, ist für die Idee und die Ausarbeitung des neuen Savannenhauses, über das ich hier berichten möchte, maßgeblich verantwortlich. Mit ihr und der Biologin Leandra Pörtner treffe ich mich im Januar 2017, gut ein halbes Jahr vor der geplanten Eröffnung des Hauses, zur ersten Sitzung und Ausarbeitung eines Beleuchtungsvorschlags für die Reptilien und andere geplante Anlagen. Das Ziel ist, dem Zoobesucher nicht nur einzelne Tiere, sondern die biologischen und ökologischen Zusammenhänge der natürlichen Lebensräume zu vermitteln. Deshalb sondern auch die Tiere wie in vielen Zoos auch in diesem Projekt nicht mehr nach systematischen, sondern nach geografischen und ökologischen Gesichtspunkten gezeigt werden.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 131