Ein vor vielen Jahren gesehenes Froschbild kann den späteren Lebensweg prägen. Unser Autor war von Oophaga lehmanni so begeistert, dass er sich schwor, diesen außergewöhnlichen Pfeilgiftfrosch später einmal in freier Natur zu beobachten. Aus der fixen Idee wurde zunächst ein Praktikum und dann eine Studien-Abschlussarbeit. Trotz abenteuerlicher Umstände ... von Andreas Zarling

Findet man in Deutschland Frösche gut, mag man es wohl schlicht und gibt sich mit gefühlt 10.000 Tieren derselben Art zufrieden. So jedenfalls fühlte sich für mich immer die heimische Amphibienfauna an: eher repetitiv als wirklich spannend. Gut, persönliche Vorlieben variieren, das sehen manche natürlich anders. Mir war aber immer nach mehr Abwechslung zu Mute, und ich habe außerdem eine gewisse Vorliebe für, sagen wir, übertrieben bunte Amphibien ...
Gerade wer sich mit Fröschen beschäftigt, der wird zwangsläufig um die Neotropen nicht herumkommen: Dort gibt es Orte, deren lokale, von den Farben und Mustern her schon fast an einen Karnevalsumzug erinnernde Amphibiendiversität höher ist als die von ganz Deutschland, vielleicht sogar Europa. Ein Tal in der Westflanke der westlichen Andenkordillere im kolumbianischen Bundesstaat Valle del Cauca ist genau so ein Ort: Anchicayá (gesprochen: AnTschiKah-Ja). 

„Na ja, ist ja schön und gut, aber das ist ja relativ weit weg“, mag mancher da sagen. Trotzdem oder genau deswegen musste ich dort unbedingt hin. Wie kommt man jetzt als damals Jugendlicher im idyllischen Bamberg darauf, sich solch einen Ort ausgerechnet in Kolumbien auszusuchen, noch dazu in einem Landstrich, der zu jener Zeit als relativ riskant galt? (Und derzeit leider auch wieder gilt!) Ein Ort, von dessen Besuch das Auswärtige Amt dringend abriet? Die Antwort liegt nahe: Fernweh, Abenteuerlust und natürlich: Pfeilgiftfrösche. Zugegeben, der Plan war ambitioniert, und es sollte über zehn Jahre dauern, bis ich es wirklich nach Anchicayá schaffte. Aber zurück zu den Anfängen:

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 149