Auch in der Terraristik gibt es eine Toskana-Fraktion! Der Nordwesten Italiens überzeugt durch landschaftliche Schönheit, kulturelle Highlights, ein angenehmes Klima, kulinarische Spezialitäten - und eine überraschend abwechslungsreiche Reptilien- und Amphibienfauna. Von Höhlensalamandern über Landschildkröten bis zu einer ganz neu beschriebenen Viper gibt es hier allerhand zu entdecken. Lust auf einen kleinen Sommertrip?  von Kai Kolodziej

Der aus den Regionen Toskana, Ligurien und Piemont bestehende Nordwesten Italiens birgt nicht nur in kultureller und kulinarischer Hinsicht zahlreiche Besonderheiten. Speziell dem herpetologisch interessierten Naturfreund bietet diese Gegend im Umfeld von Pizza und Pasta zahlreiche Möglichkeiten zur Naturbeobachtung. Von den 26 Amphibien- und 36 Reptilienarten, die auf dem italienischen Festland vorkommen, sind immerhin 22 (Amphibien) und 25 (Reptilien) im Nordwesten des Landes heimisch, wodurch sich dieses Gebiet für einen Besuch für den naturinteressierten Beobachter besonders anbietet (Speybroeck et al. 2016). Zusammen mit meiner Freundin und einem befreundeten, ebenso herpetophilen Pärchen beschlossen wir, dieses Gebiet im April zu erkunden, um möglichst viele Reptilien und Amphibien aufzuspüren und fotografisch festzuhalten.

Nach einer langen Autofahrt, aus Wien kommend, war die Halbinsel Monte Argentario das erste Ziel unsere Reise. Diese Halbinsel war früher ein Teil Sardiniens und weist daher einige sardische Endemiten auf. Unser Hauptziel war es, den Sardischen Scheibenzüngler (Discoglossus sardus) zu finden. Doch auch auf der Halbinsel kommt diese Art nur an wenigen Standorten vor und bevorzugt Bäche mit starker Ufervegetation (De Pirro et al. 2015). Leider mussten wir feststellen, dass eines der Gewässer, in denen diese Art nachgewiesen wurde, mittlerweile reguliert ist, und der neue geradlinige Verlauf des Baches lässt ein weiteres Vorkommen an diesem Standort unwahrscheinlich erscheinen. Andere Gewässer, die wir aufsuchten, entpuppten sich als komplett ausgetrocknet aufgrund des vorangegangenen, eher trockenen Winters, sodass wir auf der gesamten Halbinsel keine Sardischen Scheibenzüngler antreffen konnten.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 137