Riedfrösche sind die Charakterfrösche Afrikas südlich der Sahara. Die Winzlinge begeistern mit bunten Farben und einer eindrucksvollen Vielfalt. von Beat Akeret

Es ist mitten in der Nacht und dunkel „wie im Innern einer Kuh“. Ich stehe alleine mitten auf der Straße. Kein Mond, keine Sterne, keine Lichter von umliegenden Dörfern oder Fahrzeugen durchdringen die Dunkelheit. Der Lärm ist ohrenbetäubend, schrill, nahe der Schmerzgrenze. Tausendfach schallen hohe, scharfe Triller aus allen Richtungen aus dem hohen Gras. Doch zu sehen ist nichts. Kein Mensch, kein Tier. Das einzige Zeichen von Leben ist der fast unerträgliche Lärm. Wer oder was nur kann ein solch nächtliches Akustik-Inferno veranstalten? Vögel? Insekten? Oder doch irgendein von Menschenhand geschaffenes Gerät?

Die einsame Straße führt durch ein Sumpfgebiet im Umlalazi Wildlife Sanc­tuary in der Provinz KwaZulu-Natal im Osten der Republik Südafrika. Es ist Oktober, die Regenzeit hat bereits begonnen, und mehrfach gingen in den letzten Tagen heftige Schauer nieder. Doch im Moment ist es trocken. Ich habe meinen Wagen am Straßenrand geparkt und suche die zum Wasser hin abfallende Böschung mit Hilfe einer Taschenlampe ab. Woher genau kommt der Lärm? Ich versuche eine einzelne Schallquelle zu lokalisieren. Doch bei der großen Anzahl ist dies ausgesprochen schwierig. Nach längerer „Einhörphase“ habe ich das Gefühl, dass eines dieser Geräusche vielleicht ein oder zwei Meter vor mir aus dem hohen Gras schallt. Ich mache vorsichtig einen Schritt nach vorne und es verstummt. Ein Stück seitlich trillert es weiter. Doch auch hier hat mich der Erzeuger bemerkt und schweigt unverzüglich, als ich näherkomme. So geht es mehrfach weiter.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 135