Es müssen nicht immer Bartagamen sein – unter den australischen Agamen finden sich eine ganze Reihe hochinteressanter Arten, von denen einige gelegentlich auch in der Terraristik gehalten werden. Gowidon longirostris wird nur selten gepflegt, dabei zeigen diese Echsen aus den Trockengebieten Australiens eine faszinierende Vielfalt an Verhaltensweisen und innerartlicher Kommunikation. Bei ausreichend Platz sind sie höchst interessante und attraktive Pfleglinge, die auch gut zur Vermehrung zu bringen sind. von Philipp Haag

Über einen befreundeten Terrarianer habe ich im Jahr 2020 adulte europäische Nachzuchten dieser australischen Agamen kaufen können. Da Langnasenagamen in Deutschland bisher nur selten gehalten wurden, sind Erfahrungsberichte über diese Art auch nicht vorhanden. Einzig das Buch „Wasseragamen und Segelechsen“ von Heiko Werning (2008) konnte ich als literarische Quelle nutzen. In dem Buch wird das Taxon noch unter der Gattung Lophognathus geführt. Seit 2011 wird die Art zu Gowidon gestellt.

Herkunft
Das Herkunftsgebiet von Gowidon longirostris ist, wie bei vielen australischen Reptilien, riesig. Die Agamen bewohnen die trockenen Teile von West- und Zentralaustralien. Dort sollen sie besonders häufig an Flüssen anzutreffen sein. Bei meinen Recherchen im Internet konnte ich allerdings kein einziges Foto finden, auf dem irgendein Gewässer zu erkennen war. Im Gegenteil: Alle Naturaufnahmen stellen Gowidon longirostris als Wüsten- oder Trockenwaldbewohner dar. Wobei es aber trotzdem logisch ist, dass das Leben in trockenen Regionen am oder in der Nähe von Wasser stattfindet. Hier wächst vergleichsweise viel Grün, und somit gibt es auch mehr Insekten. Langnasenagamen leben am Boden und auf Bäumen. Sie bewohnen vegetationsarme, felsige Gebiete, aber auch Savannen. Es gibt nicht den einen Lebensraum oder die ökologische Nische, wo sie zu finden sind. Diese Agamen sind außerdem Kulturfolger und können in Gärten, auf landwirtschaftlichen Flächen und in Siedlungen angetroffen werden. Bei passendem Klima kann diese Agame eine Vielzahl an Lebensräumen besiedeln.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 156