Die meisten Terrarianer denken bei Spinnen sofort an die zahlreichen Vogelspinnengattungen, wie z. B. Poecilotheria oder Theraphosa, die schon seit Jahrzehnten bei uns gehalten und nachgezogen werden. Jedoch sind neben den mygalomorphen Vogelspinnen immer mehr araneomorphe Arten auf dem Vormarsch in unseren Terrarien. Eine besonders farbenprächtige Vertreterin der Sparassidae ist Heteropoda lunula. von Hannes Driemer

Die Gattung Heteropoda (La­treille, 1804) umfasst derzeit 189 Arten, die größtenteils in Südostasien und Australien, aber mittlerweile auch in Afrika, Südamerika und Teilen Europas (Heteropoda venatoria) beheimatet sind. Sie gehört zur Unterfamilie Heteropodinae, die wiederum der Familie Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen) zugeordnet ist. Sparassidae sind, wie alle araneomorphen Spinnen, labidognath, das heißt, dass ihre Cheliceren wie eine Zange gegeneinander arbeiten. Dies unterscheidet sie von den Mygalomorphen (z. B. Vogel- und Falltürspinnen), deren Cheliceren orthognath, also parallel zueinander arbeiten.

Aussehen
Da die Gattung Heteropoda eine enorme Variabilität in Farbe, Form und Größe aufzeigt, möchte ich hier nur auf die Beschreibung von H. lu­nula näher eingehen. Ausgewachsene Weibchen erreichen eine Körperlänge von ca. 3,5 cm und eine Beinspannweite von etwa 12 cm, H. lunula zählt also zu den mittelgroßen bis großen Arten ihrer Gattung. Farblich sind die Tiere ein echtes Highlight: Opisthosoma (Hinterleib) und Prosoma (Vorderkörper) zeigen je nach Herkunftsgebiet eine beige bis weißliche Grundfärbung, welche mit feinen dunklen Streifen und Punkten auf dem Hinterleib und einem „Dreizackmuster“ auf dem Carapax einen guten Tarneffekt erzeugt.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 155