Die kleinste einheimische Schlange ist auch zugleich die am wenigsten beachtete. Die Schlingnatter ist eine Meisterin der Heimlichtuerei. Dabei lohnt sie einen genaueren Blick. von Hans Esterbauer

Die Schling- oder Glattnatter gehört wie alle unsere heimischen Natternarten zur Unterfamilie Colubrinae aus der Familie der Colubridae. Coronella austriaca wurde 1768 vom österreichischen Arzt, Naturforscher, Herpetologen und Zoologen Josephus Nicolaus Laurenti anhand von Exemplaren aus dem Wiener Raum beschrieben und der von ihm eigens geschaffenen Gattung Coronella zugeordnet. Der heute gültige wissenschaftliche Name Coronella austriaca wurde von der mitunter herz- oder kronenförmigen Hinterkopfzeichnung (lat. coronella = Krönchen) sowie dem Herkunftsland des ersten beschriebenen Tiers (lat. austriaca = österreichisch) abgeleitet.
Ihr Trivialname Schlingnatter bezieht sich auf die Art des Tötens der Beute durch Konstruktion (Erdrücken). Der Name Glattnatter ist auf das sehr glatte Schuppenkleid – die Schuppen sind nicht gekielt – zurückzuführen.

Unterarten
Derzeit werden drei Unterarten der Schlingnatter unterschieden. Neben der Nominatform, die den größten Teil des Areals einnimmt, sind dies C. a. acutirostris Malkmus, 1995 aus Nordportugal und dem angrenzenden Spanien, die kleinwüchsiger ist und deutliche Unterschiede in der Kopfbeschuppung und Schnauzenform aufweist, sowie C. a. fitzeringi (Bonaparte, 1840) aus Süditalien und Sizilien, deren Status aber von vielen Autoren in Frage gestellt wird (z. B. Lanza 1973; Kramer et al. 1982; Malkmus 1995).

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 148