Segelechsen sind wahrhaftig außergewöhnliche Tiere! Es handelt sich nicht nur um die größten Agamen der Welt, dank ihrem riesigen Segel und dem auffälligen Schädel sind sie auch sonst eine auffällig-bizzare Erscheinung. Trotzdem kennen nur wenige sie näher, viele Angaben in der Literatur oder im Internet sind verwirrend oder schlicht falsch. Im Terrarium wurden sie zwar immer wieder gehalten, doch letztlich haben sie sich kaum stärker etabliert. Dabei können Segelechsen farblich spektakulär sein, mit Unterschieden sowohl zwischen den Arten als auch den Individuen. Dasselbe gilt für ihr Verhalten. Ein Bericht über die Haltung verschiedener Hydrosaurus-Arten seit 25 Jahren. Teil 1 dieser Artikel-Reihe finden Sie in REPTILIA Nr. 143. von Oliver Fischer

In Teil 1 haben wir uns mit der Unterscheidung und dem natürlichen Vorkommen der aktuell fünf anerkannten Arten der Segelechsen (Gattung Hydrosaurus) befasst. Typische Philippinische Segelechsen, wie man sie vor 20 Jahren noch oft in europäischen Zoos wie z. B. Berlin und Dresden gesehen hat, sind heutzutage eine Rarität geworden. Schöne Exemplare von Hydrosaurus pustulatus sah ich Anfang 2020 im Zoo Barcelona, 1,2 Tiere, ein Weibchen wurde separat gehalten. Von den drei deutschen Zoos, die laut „Zootierliste“ H. pustulatus pflegen, hat offenbar inzwischen nur noch Hagenbeck Hamburg tatsächlich Tiere, wobei ich hier leider keine weiteren Informationen bekommen habe. Erfreulicherweise ist man mit einer Gruppe Jungtiere im sehenswerten „Haus des Meeres“ in Wien gestartet, ihre genaue Identität und damit auch ihre späteren Farben sind aber noch nicht klar. In den Niederlanden gelang 1983 in Rotterdam die offzielle europäische Erstnachzucht von H. pustulatus, in Artis in Amsterdam findet man aktuell 1,1 Tiere.

Im deutschsprachigen Raum sind auch die anderen Arten selten geworden: Bei den mit Webers Segelechsen (H. weberi) ausgezeichneten Tieren findet man ein prächtiges Männchen im Zoo Augsburg, beim dazugehörenden Weibchen, das von einem anderen Halter stammt, bin ich mir bei der Artzuteilung unsicher und sehe Ähnlichkeiten zu H. celebensis. Hydrosaurus amboinensis findet man schließlich in Krenglbach (Österreich) und in Deutschland im charmanten Zoo Neuwied in der Pfalz. Über die genaue Bestimmung war ich mit dem Zoo Neuwied im Austausch, ich könnte hier durchaus auch H. weberi vermuten, die Tiere waren subadult auf jeden Fall schon recht kräftig – kein Vergleich zu meinen eigenen, zarten H. amboinensis.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 144