Herrlich gefärbt und gemustert ist sie, die Milchkrautwanze – eigentlich viel zu schön zum Verfüttern. Aber vielleicht kann man sich ja für beides entscheiden: ein kleines Schau­terrarium und eine gut florierende Futtertierzucht. von Kriton Kunz

Kaum eine ernst zu nehmende terraristische Veröffentlichung zu Echse, Frosch & Co, in der nicht darauf hingewiesen wird, wie wichtig es doch sei, seine Lieblinge möglichst vielseitig und abwechslungsreich zu füttern. In der Praxis beschränkt sich das Angebot dann jedoch oft auf die „üblichen Verdächtigen“, etwa Heuschrecken, Heimchen und Grillen.
Selbst wer nicht das ohnehin rar gewordene Wiesenplankton keschern möchte, das man wohl mittlerweile lieber ganz in der Natur lassen sollte, kann die Palette jedoch mit wenig Aufwand zumindest um einige leicht zu züchtende Kandidaten erweitern, von Asseln über Blattläuse bis hin zu Ofenfischchen. Manche Futtertiere sind darüber hinaus ihrerseits hochinteressant, etwa Asthmakäfer, oder hübsch anzusehen, beispielsweise Rosenkäfer – oder beides, wie im Fall der hier vorgestellten Milchkrautwanze, Oncopeltus fasciatus.

Systematik und Verbreitung
Oncopeltus fasciatus zählt zur über 40 Arten umfassenden Gattung der Milchkrautwanzen aus der Familie Lygaeidae (Bodenwanzen, Langwanzen) und hier zur Untergattung Erythrischius. Die rein neuweltlichen Spezies dieser Untergattung wie O. cingulifer, O. longirostris, O. sandarachatus und O. unifasciatellus sind allesamt sehr nah miteinander verwandt, ökologisch ähnlich und hybridisieren zumindest teilweise sowohl in der Natur als auch im Labor (Dingle et al. 1980).
Die im Englischen „Large Milkweed Bug“ genannte Spezies besiedelt ein riesiges Verbreitungsgebiet von Costa Rica in Mittelamerika über Mexiko und die Karibik bis in den Süden Kanadas. Anzutreffen sind die Tiere auf Wiesen, aber auch in vom Menschen gestörten Habitaten, beispielsweise an Straßenrändern.

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den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 144