Das Gros der Asselarten ist anpassungsfähig und vermehrt sich reichlich. Ihre Populationen in der Natur sind meist riesig und offenbar nicht bedroht. In der Terraristik hat sich erst eine relativ überschaubare Zahl an Arten etabliert – aber es werden beständig mehr, und immer mehr Halter entdecken die Vorzüge dieser interessanten Krebstiere. von Eduardo Villar Zabal & Julio Llaria Soto

Vorab etwas Erfreuliches: Asseln gehören, soweit wir wissen, normalerweise nicht zu den vielen gefährdeten Arten auf unserem Planeten. Ein sehr spezieller Ausnahmefall ist die extrem bedrohte Pseudolaureola atlantica, eine leuchtend gelb gefärbte, von Stacheln bedeckte Assel mit der zweifelhaften Ehre, die vermutlich seltenste Art der Welt in ihrer Verwandtschaftsgruppe zu sein. Sie lebt in einigen kleinen, inselartigen Reliktvegetationen auf der isoliert liegenden Insel St. Helena, wo sie nicht den Boden bewohnt, sondern Baumfarne sowie Melanodendron, und sich vermutlich von Pollen und Sporen ernährt. Mit nur rund 100 bekannten Exemplaren (Juvenile und Adulte zusammengerechnet) ist der Weltbestand dieser Art kritisch bedroht. Ein Erhaltungszuchtprogramm im Terrarium soll die skurrile Spezies erhalten.

Die meisten bekannten Assel-Arten wurden im 18. und 19. Jahrhundert wissenschaftlich beschrieben. Wahrscheinlich existieren aber noch viele unbeschriebene Spezies, wie es schon der Asselspezialist Adrien Dollfus in seinen mittlerweile klassisch gewordenen Arbeiten prognostizierte. Die mediterrane Zone beherbergt eine große Zahl interessanter Arten, ebenso Südostasien. Viele Gebiete der Erde müssen im Hinblick auf ihre Asselfauna noch gründlicher erforscht werden, und wir sind davon überzeugt, dass in den kommenden Jahren noch etliche Überraschungen auf uns warten, sowohl was Farb­varianten und Mutationen als auch was neue Arten betrifft – eine spannende Welt ist hier noch zu entdecken!

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 140