Das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) ist ein vom Allwetterzoo Münster und dem privaten Förderer Dr. Stephan Goetz ins Leben gerufenes Artenschutzzentrum in Kambodscha. Als es 2003 gegründet wurde, war es eine der ersten Einrichtungen seiner Art in Kambodscha und hat sich in den letzten 15 Jahren zu einem Zentrum für Arten- und Tierschutz, Bildung und Feldforschung entwickelt. Hauptaufgaben des ACCB sind die Versorgung und Wiederauswilderung von beschlagnahmten oder verletzten Tieren, Zuchtprogramme für und Feldforschung über bedrohte Arten in Kambodscha sowie Umweltbildung. Neben den Wasser- und Schreitvögeln bilden die Schildkröten einen der beiden Schwerpunkte in den Zuchtprogrammen. von Philipp Wagner

Ich kann mich gut an meinen ersten Morgen im ACCB erinnern. Es war still. Obwohl am Waldrand eines Nationalparks gelegen, hörte ich nur die Rufe der Gibbons und Frankie, unseren wegen menschlicher Fehlprägung vollkommen verhaltensgestörten Saruskranich. In Kambodscha sieht man nicht nur die Zerstörung der Natur, man hört sie auch – als Stille, denn die Singvögel verschwinden als Haustiere und Glücksbringer auf den regionalen Märkten. Und mit ihnen gehen auch andere Artengruppen. Schildkröten etwa, die regelmäßig abgesammelt werden, um dann ebenfalls als Haustiere oder Glücksbringer, aber auch zu Nahrungszwecken verkauft zu werden. Im Gegensatz zu Singvögeln oder Affen fällt ihr Verschwinden jedoch kaum jemandem auf.

Ob dieser Trend kurzfristig aufgehalten werden kann, ist fraglich. Aber um nachhaltig dem Arten- und Lebensraumverlust in Kambodscha entgegenzuwirken, hat der Allwetterzoo 2003 zusammen mit Kooperationspartnern das ACCB gegründet.

Kampf gegen die Ausrottung
In den letzten 15 Jahren hat sich das ACCB rasant entwickelt. Als ein Jahr nach der Gründung die ersten Gebäude und Gehege auf einer 25 Hektar großen Fläche am Fuße des Kbal Spean im Phnom-Kulen-Nationalpark errichtet wurden, standen sie noch in einer brachliegenden Landschaft. Heute ist das ACCB ein baumbestandenes Terrain mit vier Wohnhäusern, einem Verwaltungsgebäude für die Umweltbildung und zahlreichen Gehegen, in denen die rund 600 Tiere untergebracht sind, die das ACCB im Schnitt versorgt. Darüber hinaus unterhält das ACCB ein „Fieldteam“, das im Nordosten des Landes sogenannte Geierrestaurants betreibt, regelmäßige Vogelmonitorings durchführt und Aufklärungsarbeit in Bezug auf Geier leistet. Insgesamt arbeiten rund 30 Menschen mit viel Engagement für das ACCB und haben täglich ihren Anteil daran, Arten vor der Ausrottung zu schützen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 133