Als Ende 2003 das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz im Allwetterzoo Münster eingeweiht wurde, war das vor allem das Verdienst von Elmar Meier, der über Jahre hinweg dafür geworben hatte, ein solches Zentrum aufzubauen. Unterstützt von der REPTILIA und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) konnte so ein bisher einmaliges Projekt aufgebaut werden: eine seit 15 Jahren bestehende Kooperation zwischen einem privaten Terrarianer, einem Artenschutzverein (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz, ZGAP) und einem Zoo (Allwetterzoo Münster). Das Ziel des Projektes hat sich in den letzten 15 Jahren nicht geändert: die Erhaltungszucht der akut vom Aussterben bedrohten asiatischen Schildkröten. Und obwohl immer noch Perspektiven für Wiederauswilderungsprogramme fehlen, hat das IZS mindestens eine Art vor dem Aussterben gerettet. von Philipp Wagner

Viele Förderer, unter anderem die Freunde & Förderer der Ruhrgebietzoos, die Andreas-Stihl-Stiftung, die Stiftung Westfalen-Initiative, das Deutsche Tierhilfswerk, die LVM-Versicherung Münster, Conservation International und Fachverbände aus Großbritannien, der Schweiz und den Niederlanden, haben daran mitgewirkt, dass das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS) realisiert werden konnte. Ziel der Station ist es, verschiedene asiatische Schildkrötenarten vor der Ausrottung zu retten und Erhaltungszuchten zu etablieren. Um das zu erreichen, wurden vor allem Populationen bedrohter Cuora-Arten aufgebaut und Erfahrungen in der Zucht dieser Arten dokumentiert. Außerdem wurde durch Öffentlichkeitsarbeit über die Bedrohungssituation dieser Schildkröten informiert.

Das große Ziel, die Wiederauswilderung von Individuen in geeignete Lebensräume, konnte bisher nicht umgesetzt werden, da sich die Bedrohungssituation insgesamt weiter verschlimmert hat: Lebensräume schrumpfen, geeignete Zuchtanlagen vor Ort fehlen weitgehend und Schutzgebiete sind nicht genug gesichert, während die Nachfrage von Schildkröten als Nahrungsmittel beziehungsweise für die sogenannte „traditionelle Medizin“ über die Jahre sogar noch weiter zugenommen hat. Dennoch bleibt die Wiederansiedlung das langfristige, übergeordnete Ziel, und der Allwetterzoo versucht mit Kooperationspartnern vor Ort sowohl Erhaltungszuchten und Auswilderungen zu realisieren als auch über die Weitergabe von Haltungserfahrung den Druck von den Freilandpopulationen zu nehmen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 133