Erhaltungszuchten für bedrohte Tierarten in Zusammenarbeit von privaten Terrarianern und Zoos – das ist das Ziel von Citizen Conservation. Auch die Chinesische Rotbauchunke wird in dem Programm betreut, obwohl sie gar nicht gefährdet ist. Warum? Dafür gibt es gleich drei sehr gute Gründe. von Heiko Werning

Im Jahr 2008 wurde das Projekt Citizen Conservation (CC) von unserem gemeinnützigen Berliner Verein Frogs & Friends, einer Art PR-Agentur für Amphibien, gestartet. Mit dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) haben wir zwei schlagkräftige Träger gefunden, die bereit waren, mit uns zusammen in einer fünfjährigen Pilotphase zu testen, ob unsere Ideen in der Praxis funktionieren. Schon jetzt kann man sagen: Ja, es klappt. Und deshalb wird CC auch über die Pilotphase hinaus verlängert und agiert ab jetzt als gemeinnützige Citizen Conservation Foundation gGmbH.

Tierhaltung als Teil des Artenschutzes
Der Grundgedanke von CC lautet, dass wir angesichts der Biodiversitätskrise mit dem drohenden Massenaussterben von bis zu einer Millionen Spezies in den nächsten Jahrzehnten viel mehr Erhaltungszuchten für bedrohte Arten brauchen. Die Zoos verfügen über jahrzehntelange Erfahrungen mit solchen koordinierten Erhaltungszuchten, die in Europa als EEPs gemanagt werden. Aber die Aufgabe ist gewaltig, die Zahl der bedrohten Arten steigt dramatisch, und die Mittel der Zoos sind begrenzt. Auf der anderen Seite haben wir Tausende hervorragender privater Terrarianer: engagiert, kompetent, mit Leidenschaft, viel Wissen und Zeit für die von ihnen betreuten Tiere. Viele bedrohte Arten werden seit langem privat erfolgreich gehalten und gezüchtet. Nur mangelt es bisher an Koordination. Die ist aber zum einen entscheidend dafür, dass bei Erhaltungszuchten durch das gezielte Zusammenbringen von Individuen, die verschiedene genetische Linien repräsentieren, der ohnehin notwendigerweise eingeschränkte Genpool der Tiere in menschlicher Obhut über die Jahrzehnte nicht noch stärker verarmt. Zum anderen kann nur so sichergestellt werden, dass die Zuchten über lange Zeiträume unabhängig von einzelnen Personen oder Trends laufen. Jeder Terrarianer kennt zahlreiche Beispiele von Arten, die früher häufig gezüchtet wurden und „plötzlich“ aus dem Hobby verschwinden, was hinterher stets lautstark beklagt wird. Ein Zeichen fehlender Koordination. CC will genau das Erreichen: professionell koordinierte Erhaltungszuchten für möglichst viele Arten. Professionell ...

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 156