Sie zählen wohl zu den interessantesten Froschlurchen überhaupt: die Unken der Familie Bombinatoridae. In der Terraristik besonders bekannt ist ihre farbenfrohste Vertreterin, die Chinesische Rotbauchunke. Auch unsere einheimischen Rotbauch- und Gelbbauchunken gehören zu den sehr bekannten Arten, obwohl ihre Bestände in der Natur zumindest bei uns stark bedroht sind. Die wenigen weiteren Unken-Arten sind weniger prominent, bergen aber sicherlich für die Zukunft noch terraristisches Potenzial. Ein Überblick über eine außergewöhnliche Gattung. von Leandro Bergmann

Eine eigene Familie
Unken sind 4–9 cm große Froschlurche mit semiaquatischer Lebensweise, also halb im Wasser lebend. Besonders auffällig und charmant sind ihre einzigartigen, herzförmigen Pupillen. Sie zählen zu den urtümlichen Anuren (Froschlurchen).
Die meisten Menschen würden Unken als Kröten einordnen. Ein Grund dafür ist ihr Aussehen. Die warzige Haut ist auch ein Merkmal der Kröten. Aber auch die Fortbewegung ist recht ähnlich. Ihr abgeflachter Körperbau unterscheidet sie aber recht gut von diesen.
Eine Eigenheit der Unken ist ihre Art, Rufe zu erzeugen. Während alle anderen Froschlurche rufen, indem sie Luft in ihre Lungen aufnehmen und diese dann beim Ausatmen über die Stimmbänder leiten und durch die Schall­blasen verstärken, machen es Unken genau andersherum: Sie erzeugen ihre Rufe beim Einatmen, zur Verstärkung dient die Lunge selbst, was rufenden Unken ein etwas an einen Blasebalg erinnerndes Aussehen gibt, bei dem die Luft die Körperseiten aufpumpt und dann wieder entweicht. Zur weiteren Verstärkung verfügen einzig Rotbauchunken (Bombina bombina) noch über innere Schallblasen im Kehlbereich.

Unken stellen eine eigene, recht übersichtlich Gattung dar: Bombina Oken, 1816. Zusammen mit den Barbourfröschen (Barbourula Taylor & Noble, 1924) bilden sie die Familie der Bombinatoridae Gray, 1825.
Der Art- bzw. Unterartstatus einiger Taxa der Gattung Bombina wird noch diskutiert. Je nach Autor werden bis zu acht Arten und wenige Unterarten anerkannt; das liegt auch am vom jeweiligen Forschenden präferierten Artkonzept.
Die Gattung ist in zwei Subgattungen unterteilt: Die kleinwüchsigen Arten Bombina bombina, B. orientalis, B. pachypus und B. variegata werden als Subgenus Bombina Tian & Hu, 1985 geführt, während die übrigen großwüchsigen Arten (B. maxima, B. microdeladigitora, B. fortinuptialis, B. lichuanensis) die Untergattung Grobina Dubois, 1987 bilden.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 156