„Süßigkeiten, Souvenirs und Spielzeug“ – dies war die offizielle Deklaration zweier Pakete aus Mexiko, die vom Zoll des Flughafens Köln/Bonn am 30. Oktober und 8. November 2020 beschlagnahmt wurden. Neben den deklarierten Süßigkeiten und Spielsachen befanden sich allerdings auch 25 herpetologische Bonbons in der Sendung. Zur Bestimmung und Erstversorgung brachte der Zoll die teils stark gefährdeten und streng geschützten Reptilien umgehend in das Zoologische Forschungsmuseum Koenig in Bonn. Unsere Autoren berichten über die Hintergrunde dieses traurigen Schmuggelfalls. von Philipp Ginal und Inna Rech

Als das erste Paket im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig (ZFMK) eintraf, wussten wir selbst noch nicht genau, was uns da erwarten würde. Der Zoll hatte uns nur mitgeteilt, dass zwei lebende sowie mehrere tote Echsen gefunden worden waren. Um den beiden Überlebenden das Schicksal ihrer Artgenossen zu ersparen, wurden die Tiere samt Paket umgehend in das Museum gebracht. Schon beim Öffnen der Sendung kam uns ein beißender Geruch entgegen, der das Schlimmste vermuten ließ.

Tödlicher Schmuggel
Das Paket war mit Süßigkeiten, Souvenirs und einigen Spielsachen wie Holzrasseln, geschnitzten Schlüssel­anhängern mit Tiermotiven, kleinen Täschchen, Kugelschreibern und großen Stoffpuppen gefüllt. Fünf Krötenechsen der Art Phrynosoma taurus und vier Deppes Baumschleichen (Abronia deppii) waren in kleinen Stoffbeuteln in die Köpfe und Körper der Puppen eingenäht worden. Bei weiterer Untersuchung konnten wir, versteckt unter den Süßigkeiten, fünf Mexikanische Dosenschildkröten (Terrapene mexicana) finden, eingepackt in Nylonsäckchen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 147