von Beate Pfau, Olaf Kuß & Ron Scheffel

Wenn man an Mallorca denkt, geht man ganz selbstverständlich davon aus, dass es dort Landschildkröten gibt und „schon immer“ gab. Tatsächlich leben auf der Insel Landschildkröten, und sie sind an manchen Stellen auch gar nicht selten. Ursprünglich einheimisch (autochthon) sind sie aber nicht, denn sie kamen erst gemeinsam mit dem Menschen auf die Insel und haben sich dann ausgebreitet.

Maurische Landschildkröte, Testudo graeca graeca
Die Maurische Landschildkröte kommt auch heute noch nur in den Biotopen nahe den früheren Korsaren-Stützpunkten im Südwesten Mallorcas vor. Funde aus anderen Teilen der Insel deuten immer darauf hin, dass jemand eine Schildkröte mitgenommen hat und sie an anderer Stelle wieder laufen ließ.
Aktuelle Verbreitungsdaten kann man im „Bioatles“ im Internet finden (Webadresse s. S. XX), ohne dass dort genaue Fundorte angegeben werden.
Die Maurischen Landschildkröten Mallorcas werden meist einfach der Unterart Testudo graeca graeca zugerechnet, denn eine genauere Zuordnung zu einer der nordafrikanischen Formen, die ja teilweise eigene Unterartnamen tragen, ist nach äußeren Merkmalen nicht möglich. Sie ähneln tatsächlich stark den Schildkröten, die im Norden Algeriens leben, wo auch die Korsaren herkamen. Eine noch genauere Eingrenzung der Herkunft dieser Schildkröten wäre jedoch nur mit genetischen Untersuchungen möglich, und solche sind bisher nicht erfolgt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 58