von Andreas S. Hennig

Weichschildkröten sind wegen ihres namensgebenden Panzers eigentlich recht verletzlich. Dennoch haben sie sich auf mehreren Kontinenten durchgesetzt, so auch in Nordamerika. Mit überschaubaren drei Arten und mehreren Unterarten der Gattung Apalone eroberten sie erfolgreich großflächige Regionen der USA, aber auch kleinräumigere Gebiete Kanadas und Mexikos.
In der Terraristik spielen Weichschildkröten keine große Rolle, obgleich gerade die nordamerikanischen Arten neben der handlichen Chinesischen Weichschildkröte (Pelodiscus sinensis) empfehlenswerte Pfleglinge sind.

Systematik
Aktuell werden drei Arten der Gattung Apalone anerkannt: Apalone ferox, die Florida-Weichschildkröte, A. mutica, die Glatte Weichschildkröte, und A. spinifera, die Dornrand-Weichschildkröte. Letztere wurde 1827 von LeSueur als Trionyx spiniferus beschrieben; der gleiche Autor beschrieb die Glatte Weichschildkröte als Trionyx muticus. Schon vorher, 1783, hatte Schneider eine in Georgia gefundene Weichschildkröte als Testudo ferox publiziert.
Als in der Folge für alle drei Arten mehrere Synonyme auftauchten, legte Boulenger 1889 den Gattungsnamen Trionyx für alle amerikanischen Weichschildkröten fest. Gemeinsam mit einigen asiatischen Arten wurden sie lange Zeit in dieser Gattung geführt (Wermuth & Mertens 1961, Stebbins 1985, Obst 1988, Ernst et al. 1994), obgleich Carr (1952) den Gattungsnamen Amyda anwendete. Carr führte wie Neill (1951) und Crenshaw & Hopkins (1955) übrigens lediglich zwei Arten: ferox und mutica; spinifera und ihre Unterarten dagegen ordnete er als Subspezies zu ferox – bis zu den klärenden Arbeiten von Schwartz (1956) und Webb (1962).

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 57