von Holger Vetter

Ein recht großes Verbreitungsgebiet in Vorderasien (Irak, Iran, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien, asiatische Türkei, Westjordanland; vom Menschen wurde sie zudem offenbar an verschiedenen Stellen in Ägypten angesiedelt) besiedelt Testudo graeca terrestris Forsskål, 1775. Ihr Name bedeutet im Lateinischen schlicht „auf dem Lande lebend“ und bezieht sich darauf, dass diese Unterart im Unterschied zu den anderen von Peter Forsskål in seinem Werk erwähnten Schildkröten eine landlebende Lebensweise führt. Sie wurde ursprünglich aus der syrischen Stadt Aleppo, dem Libanongebirge und irrtümlich aus den Städten al-Luhayya in Jemen und Kairo in Ägypten beschrieben. Mehrere der ursprünglich als eigenständige Arten oder Unterarten aus Vorderasien beschriebenen Landschildkrötenformen werden aktuell dieser Unterart als Synonyme zugeordnet:
Peter Forsskål selbst publizierte in einem weiteren Werk eine Bezeichnung, bei der es sich aufgrund der unzureichenden Beschreibung wieder um ein „nomen nudum“ handelt, was sie als wissenschaftlichen Namen nicht verfügbar macht: Testudo zolhafa Forsskål in Gray, 1830. Wo die damit bezeichnete Form genau beheimatet sein sollte, wird aus der Beschreibung nicht klar, doch ist anhand der Route der Arabien-Expedition, an der Forsskål teilgenommen hatte, ersichtlich, dass sie aus dem Verbreitungsgebiet von Testudo graeca terrestris stammen muss. Der Name wurde in abgewandelter Schreibweise von der arabischen Bezeichnung „zohalfa“ für „Schildkröte“ abgeleitet.

Testudo floweri Bodenheimer, 1935 wurde aus der israelischen Negev-Wüste beschrieben und nach dem britischen Armeeoffizier, Wissenschaftlichen Berater, Kolonialbeamten, Zoologen und Naturschützer Stanley Smyth Flower (1871–1946) benannt, der u. a. viele Jahre Direktor des Zoos in Gaza war und zahlreiche Arbeiten über die Tierwelt Ägyptens verfasste.
Vom Strand der antiken Siedlung Anemurion (alternative Schreibweise „Anamurum“) im Süden der Türkei wurde Testudo graeca anamurensis Weissinger, 1987 beschrieben, und so bedeutet ihr Name konsequenterweise im Lateinischen auch „aus Anamurum stammend“.
„Aus Antakya stammend“ wiederum bedeutet im Lateinischen der Name von Testudo antakyensis Perälä, 1996. Diese Form wurde aus dem Gebirge östlich der gleichnamigen südtürkischen Stadt beschrieben.
Die tatsächlich auch in Griechenland, darüber hinaus aber auch in weiteren Ländern Südosteuropas (Bulgarien, Kosovo, Mazedonien, Moldau, Rumänien, Serbien und evtl. Albanien), in weiten Teilen der Türkei und im westlichen Kaukasus (Armenien ...

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 55