von Eric Egerer

Meeresschildkröten verbringen den allergrößten Teil ihres Lebens im Meer und sind daran hervorragend angepasst. Nur zur Eiablage genau an dem Sandstrand, an dem sie selbst ausgeschlüpft sind, kriechen die Weibchen in der Nacht ans Land und kehren noch vor Tagesbeginn wieder ins Wasser zurück. Und dieses Ereignis findet nicht einmal jedes Jahr statt! Die Männchen vollziehen die Paarung im Wasser und kommen überhaupt nie an Land. Nur direkt nach dem Ausschlüpfen sind die kleinen Schildkröten ganz kurz außerhalb des Wassers, aber sie eilen sofort zum Meer, da gerade dieser Moment einer der gefährlichsten im ganzen, bis zu 80 Jahre dauernden Meeresschildkrötenleben ist, da unzählige Räuber nur auf sie gewartet haben.

Diese wichtigen Phasen des Lebens der Schildkröten, die der Fortpflanzung dienen, sind relativ gut erforscht und auch in vielen Naturfilmen bis ins Detail dokumentiert. Aber was die Tiere, die ja mehr als 99 % ihrer Lebenszeit im Meer verbringen, unter Wasser machen, ist noch weitgehend unbekannt. Man weiß, dass manche Schildkröten, um zur Eiablage an ihre Entstehungsstrände zurückzukehren, Reisen von mehreren tausend Kilometern auf sich nehmen. Man kennt ihre Nahrungsquellen aus der Untersuchung von Mageninhalten, aber wie das alles wirklich vor sich geht, wie die Tiere sich im Detail verhalten, das ist bis jetzt nicht ausreichend dokumentiert.

Mit einigen Erzählungen und Berichten aus dem Unterwasserleben der Unechten Karettschildkröte, Caretta caretta, die auf meinen persönlichen Erlebnissen und Beobachtungen beruhen, möchte ich kurze Einblicke in das Verhalten dieser Tiere im Meer in Situationen geben, die nicht direkt mit der Fortpflanzung zu tun haben. Die Berichte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Beweiskraft für ein bestimmtes regelhaftes Verhaltensmuster. Das in Kardamyli entstandene Video „Meeresschildkröten an den Küsten der Peloponnes“ kann man sich bei Youtube anschauen (einfach diesen Titel eingeben).

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 50