von Steve Platt, Turtle Survival Alliance (Übersetzung von Kriton Kunz)

Im Jahr 2007 startete die Turtle Survival Alliance (TSA) gemeinsam mit dem Wildlife Conservation Society-Myanmar Program (WCS) ein ambitioniertes Unternehmen, um die für Birma endemische Birmesische Dachschildkröte (Batagur trivittata) vor der drohenden Ausrottung zu bewahren.

Die Art gilt als weltweit am zweitstärksten vom Aussterben gefährdete Schildkröte. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf einen entlegenen Uferstreifen des Chindwin beschränkt, wo sich weniger als zehn adulte Weibchen ans Überleben klammern.

In jeder Trockenzeit, also von November bis März, kontrollieren „Strand-Ranger“, die aus der ansässigen Bevölkerung stammen, die Sandbänke, in denen die Weibchen ihre Nester anlegen. Die 10–35 Eier pro Nest werden dann von Biologen von TSA/WCS eingesammelt und ins Dorf Limpha überführt, um sie dort in einem umzäunten Bereich auf einem geschützten Sandareal zu inkubieren. Seit 2011 werden die geschlüpften Jungtiere in einer Anlage in Limpha aufgezogen; zuvor waren sie dazu stets in den Yadanabon-Zoo in Mandalay gebracht worden. Unabhängig davon, wo die erste Lebensphase stattfindet, ist unser Ziel immer, die Schildkröten schließlich wieder am Chindwin auszuwildern. Mehrere Zuschüsse, die TSA/WCS in jüngster Zeit erhielt, brachten diesen Traum einen Schritt näher an seine Erfüllung, und wir konkretisierten unsere Pläne, im Frühjahr 2015 herangewachsene Jungtiere freizusetzen.

Da die Jungen, die in Limpha aufgezogen werden, dafür noch zu klein sind (denn kleine Exemplare haben aufgrund des Drucks durch Fressfeinde in der Natur lediglich geringe Überlebenschancen), waren die bereits älteren und größeren Exemplare aus dem Yadanabon Zoo natürlich die bessere Option für das Auswildern. Die Ältesten, geschlüpft im Jahr 2007, sind nun fast acht Jahre alt und von einer Größe, die es unwahrscheinlich macht, dass sie noch zur Beute werden. Fast 200 Exemplare standen zur Verfügung. Allerdings mussten sie von Mandalay nach Limpha gebracht werden, eine Entfernung von über 560 km. Wir bewältigten diese Schwierigkeit schlussendlich, aber es war nicht einfach.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 49