von Axel Kwet

Olympia, Sparta, Mykene oder das Theater von Epidaurus – lang ist die Liste berühmter Stätten der Antike, die auf der griechischen Peloponnes liegen. Nur wenige Urlauber indes kennen auch den weiteren Namen „Morea“ für die 21 500 km2 große Halbinsel im Süden des griechischen Festlands.

Noch im Mittelalter war die romanische Bezeichnung, die sich vom altgriechischen Wort für den bis heute dort gut gedeihenden Maulbeerbaum ableitet, viel gebräuchlicher. Im 10. Jahrhundert bezog sich „Morea“ zunächst vor allem auf den westlichen Teil der Peloponnes, bevor sich der Name ab dem 13. Jahrhundert dann auch allgemein für die Halbinsel durchsetzte. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands und der Befreiung von den türkischen Besatzern fand im 20. Jahrhundert zunehmend wieder der antike Name Verwendung, während Morea heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist.

Doch beide Bezeichnungen, die romanische wie die altgriechische, haben ihren Niederschlag in den Namen einiger Tier- und Pflanzenarten gefunden, die für die Halbinsel charakteristisch sind. Bei den Reptilien sind es zwei Eidechsen, die durch ihre wissenschaftlichen Artnamen die unterschiedliche Benennung der Region verdeutlichen: die Peloponnes-Mauereidechse (Podarcis peloponnesiacus) und die Peloponnes-Kieleidechse (Algyroides moreoticus). Außerdem wurde 1881 noch eine „Morea-Form“ der Ringelnatter aus dem Norden der Peloponnes unter dem Namen Tropidonotus natrix var. moreoticus beschrieben; die Unterartbezeichnung dieser „schmucken Varietät“, wie der Beschreiber Bedriaga (1881) sie nannte, „schwarz gefärbt und mit zwei am Nacken anfangenden und sich über die ganze Länge des Rückens hinziehenden, schmalen, gelben Binden versehen“, gilt heute als Synonym von Natrix natrix persa.

 

Geografie und Erdgeschichte

Geografisch betrachtet handelt es sich bei der Peloponnes um den südlichsten Teil der Balkan-Region. Der südlichste Punkt dieser fast vollständig vom Festland getrennten Landmasse wiederum ragt am mittleren Finger der Halbinsel, am Kap Tenaro im Süden der Mani, am weitesten ins Mittelmeer hinein. Im Westen und Südwesten grenzt die Peloponnes ans Ionische Meer an, wie auch im gesamten Norden, wo sie durch den Golf von Patras und den Golf von Korinth vom Festland getrennt ist. Im Südosten grenzt die Halbinsel hingegen an das Ägäische Meer und im Osten an den Saronischen Golf, der ebenfalls Teil der Ägäis ist.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 47