Von Matthias Kuprian, Silke Schweitzer, Rudolf Wicker, Michael Homeier, Olaf Homeier, Matthias Mähn & Sibylle Winkel

Als 1998 eine Handvoll hessischer Artenschützer die Arbeitsgemeinschaft Sumpfschildkröte gründeten, um die letzten Bestände der Sumpfschildkröte (Emys orbicularis orbicularis) in ihrem Bundesland zu retten und wieder überlebensfähige Bestände aufzubauen, war ihnen noch nicht bewusst, welche Mammut-Aufgabe sie sich schulterten.

Rund 17 Jahre später, im Jahre 2015, hat sich das hessische Artenschutzprogramm Sumpfschildkröte zu einem der größten und erfolgreichsten Schutzprogramme entwickelt. Seither wurden in zahlreichen hessischen Naturschutz- und Natura-2000-Gebieten Schutzmaßnahmen initiiert, Habitate optimiert, Bestandsstützungen und Neuansiedlungen durchgeführt und begleitende Öffentlichkeitsarbeit geleistet (u. a. Kuprian et al. 1999; HMUELV 2008; Winkel et al. 2010; Wagner et al. 2011).

Von Beginn an zeichnete sich das hessische Schutzprogramm durch eine enge Zusammenarbeit von amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz aus. Mit im Boot waren seit der ersten Stunde die Naturschutz- und Forstbehörden, Experten aus den Naturschutzverbänden, der Zoo Frankfurt, aber auch die Kommunen und Landkreise mit Emys-Vorkommen sowie die Wissenschaft.

Doch anders als bei vergleichbaren Projekten wurde der Schwerpunkt auf das ehrenamtliche Engagement der AG-Mitglieder gesetzt. Folgerichtig wurde kein LIFE-Projekt bei der EU beantragt und kein Projekt mit Förderung des Bundes oder eines anderen großen Geldgebers angestrebt. Auch bezahlte Projektstellen gab es in den vergangenen 17 Jahren keine einzige.

Die Vorteile: Einsparung von Steuergeldern, keine ausufernde Bürokratie und keine permanenten Rechtfertigungsberichte gegenüber Geldgebern. Es gab auch keinen Zwang zu publizieren. Dafür konnten sich die Akteure des Artenschutzprogramms auf das Wesentliche konzentrieren und hatten Zeit zum Lernen und Optimieren!

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 46