von Dominik Hauser
Fotos von Benny Trapp

Wer sich für die Situation der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Oberschwaben interessiert, wird schnell erkennen, dass es hierzu sehr widersprüchliche Informationen gibt. Diese reichen von Angaben über einen autochthonen (ursprünglich hier heimischen) Restbestand, der sich nacheiszeitlich in Oberschwaben gehalten haben soll, bis hin zur Aussage, es handle sich um ausgesetzte Tiere.

Im Folgenden möchte ich daher einen kurzen Überblick über den aktuellen Wissensstand zum „Reptil des Jahres 2015“ in der erwähnten Region geben.

Tatsächlich ist die nacheiszeitliche Einwanderung in das Gebiet des heutigen Oberschwaben durch mehrere Funde gesichert, unter anderem aus dem Neolithikum (Fritz & Laufer 2007). Unklar bleibt jedoch, wie lange sich die Sumpfschildkröte letztlich im Bereich Bodensee / Oberschwaben gehalten hat. Quellen, denen zufolge badische Fürsten bei den Bodenseefischern Sumpfschildkröten bestellt haben sollen (Bernauer & Jacoby 1994), lassen zu dieser Zeit noch immer hohe Bestandsdichten vermuten. Bis ins 20. Jahrhundert reichen die Sichtungen von Sumpfschildkröten u. a. am Bodensee und am Federsee bei Bad Buchau (Fritz & Laufer 2007). Ob es sich bei diesen Tieren tatsächlich um Reste ursprünglicher Bestände handelte, war aber bereits zu dieser Zeit unklar.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 43