Boas zählen zu den Evergreens der Terraristik. Heute gelingt sogar die Nachzucht solcher Spezies, die sich bis vor einiger Zeit nicht einmal langfristig halten ließen. Auch die Erhaltungszucht bedrohter Arten und Unterarten gewinnt an Bedeutung. Boa constrictor ist wohl der einzige wissenschaftliche Name einer Schlange überhaupt, der selbst Laien ein Begriff ist. Er steht im Mainstream schon immer stellvertretend für Exotik, Gefahr aus dem Hinterhalt, eine „Würgeschlange“ mit gewaltiger Kraft – ein sehr schräges Bild dieser Art und ihrer Boa-Verwandtschaft, das sich da im öffentlichen Bewusstsein etabliert hat. Tatsächlich sind Boas eine äußerst vielfältige, hochinteressante Schlangengruppe. Lange Zeit war ihre…
Die hübsche Tigernatter ist das ostasiatische Pendant zu unserer heimischen Ringelnatter. Auch diese Schlange lebt gerne in der Nähe von Wasser. Im Terrarium wird sie bislang relativ selten gehalten, obwohl sie eine attraktive, leicht zu pflegende und nicht zu groß werdende Natter ist. Auch ihre Nachzucht kann gelingen, sofern man den Tieren eine passende Winterpause gönnt. Allerdings Vorsicht, es handelt sich um eine giftige Art! Die in der terraristischen Literatur bislang noch sehr wenig beachteten Tigernattern (Rhabdophis tigrinus) stammen aus Ostasien. Die Art lebt vorwiegend in den südlichen und östlichen Regionen Chinas, auf der koreanischen Halbinsel, in Vietnam, Japan und…
Goldbauchnatter, Buntnatter – die Namen für diese beiden kleinen Natter-Arten lassen schon ahnen, dass es sich um besonders attraktive Schlangen handelt. Und die Tatsache, dass diese Namen kaum fest für diese beiden Arten definiert sind, zeigt, dass beide in der Terraristik bislang nur wenig beachtet werden. Ein Fehler, denn es handelt sich um ebenso interessante wie hübsche Pfleglinge, die aufgrund ihrer geringen Größe gut halt- und handhabbar sind. Ein Nattern-Geheimtipp! Liophis jaegeri und Lygophis anomalus zählen zu den klein bleibenden Schlangen der Unterfamilie Dipsadinae und damit zur großen Familie der Nattern (Colubridae). Beide Arten wechselten in der Vergangenheit mehrfach die…
Vollständige Schlangenskelette sind in Fossillagerstätten weltweit eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildet diesbezüglich das UNESCO-Welterbe Grube Messel nahe Darmstadt. „Bislang konnten vier exzellent erhaltene Schlangenarten aus der Grube Messel beschrieben werden“, erläutert Dr. Krister Smith vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum und fährt fort: „Zwei dieser Arten waren mit etwa 50 cm Länge relativ klein, die bislang als Palaeopython fischeri bekannte Art erreichte dagegen Längen von über zwei Metern. Sie lebte überwiegend auf dem Boden, war allerdings wohl auch in der Lage, Bäume zu erklimmen.“ Die nach dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer – der mitgeholfen hat, 1991 die Nutzung der Grube Messel als Müllkippe zu…