Vollständige Schlangenskelette sind in Fossillagerstätten weltweit eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildet diesbezüglich das UNESCO-Welterbe Grube Messel nahe Darmstadt. „Bislang konnten vier exzellent erhaltene Schlangenarten aus der Grube Messel beschrieben werden“, erläutert Dr. Krister Smith vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum und fährt fort: „Zwei dieser Arten waren mit etwa 50 cm Länge relativ klein, die bislang als Palaeopython fischeri bekannte Art erreichte dagegen Längen von über zwei Metern. Sie lebte überwiegend auf dem Boden, war allerdings wohl auch in der Lage, Bäume zu erklimmen.“ Die nach dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer – der mitgeholfen hat, 1991 die Nutzung der Grube Messel als Müllkippe zu…
Eines der größten Probleme bei der erfolgreichen Zucht von Schildkröten besteht darin, dass sich das Geschlecht des Nachwuchses oft erst nach vielen Jahren erkennen lässt. Wenn ein Züchter aber dennoch das Geschlecht seines Nachwuchses kennen wollte, musste er auf meist sehr invasive Methoden, wie z. B. chirurgische Eingriffe unter Vollnarkose, zurückgreifen. Das Berliner Biotechnologie-Startup Ark-Biodiversity bietet jetzt einen innovativen Test an, der aus Speichelproben des Schildkröten-Nachwuchses das Geschlecht sicher bestimmen kann. Laut Ark-Biodiversity beruht das Prinzip des Geschlechtsbestimmungstests auf selbst entwickelten und seit langer Zeit etablierten molekulargenetischen Analysemethoden aus der Forensik. Mehr Informationen und unverbindliche Voranmeldungen unter: https://ark-biodiversity.com/de/geschlechtsbestimmung/ Pressemitteilung der…
Antonia Pachmann schrieb während ihrer herpetologischen Reisen 2007 bis 2010 und 2011 bis 2013 regelmäßige Kolumnen für die REPTILIA. Zwischenzeitlich hat sie ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt und an der Universität Leipzig Biologie studiert. Dieser Artikel ist eine gekürzte Version ihrer Bachelorarbeit, in der sie sich natürlich mit Reptilien beschäftigt hat – mit Grünen Wasseragamen. Nach einer Freiwilligenarbeit bei einem Kobra-Projekt in Thailand in diesem Jahr ist nun ein Herpetologie-Master-Studium in Brüssel geplant. Die Tierhaltung in zoologischen Gärten hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mit steigender Habitatzerstörung und Gefährdung ganzer Taxa rückt Artenschutz zunehmend in den…
Mehrlinge aus einem Ei werden bei Chamäleons nur selten beobachtet. Aber immer wieder kursieren einzelne Berichte über Zwillingsschlupfe oder -geburten. Zeit, sie einmal zusammenzustellen – angereichert um eigene Beobachtungen. Erstmals können bei einem Chamäleon sogar Vierlinge dokumentiert werden. Seit ungefähr drei Jahrzehnten haben Chamäleons als Terrarientiere zunehmend Popularität erlangt, und zwei Arten werden inzwischen in großer Zahl gezüchtet, nämlich das Jemenchamäleon (Chamaeleo calyptratus) und das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis). In jüngerer Zeit werden auch das Teppichchamäleon (Furcifer lateralis), das Riesenchamäleon (Furcifer oustaleti), Jacksons Dreihornchamäleon (Trioceros jacksonii) und Parsons Chamäleon (Calumma parsonii) zunehmend häufiger nachgezüchtet. Weil Daten über die Fortpflanzungsbiologie von Chamäleons…
Senckenberg-Arachnologe Peter Jäger hat eine neue Spinnengattung auf Madagaskar benannt: Unter dem Namen Thunberga werden nun fünf Arten innerhalb der Riesenkrabbenspinnen zusammengefasst. Der Name soll dabei bewusst an die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihr Engagement gegen den Klimawandel erinnern. Jäger will damit auf die Bedrohung der madagassischen und globalen Artenvielfalt aufmerksam machen. Die Studie erschien im Juni im Fachjournal „Zootaxa“. Riesenkrabbenspinnen bauen keine Netze, sondern sind als aktive Jäger bekannt. „Schon lange wird ein großer Artenreichtum innerhalb dieser Gruppe vermutet“, erklärt Dr. Peter Jäger vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt und fährt fort: „Bislang wurde den afrikanischen Vertretern…
51 internationale Schildkröten-Fachleute – darunter der Senckenberger Herpetologe Uwe Fritz – haben im Juni die umfassendste Studie über die globale Gefährdung von Schildkröten im Fachjournal „Current Biology“ veröffentlicht. Das Team der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) kommt zum Schluss, dass über die Hälfte aller 360 Schildkrötenarten von der Ausrottung bedroht sind. Laut der Studie wäre ein Handelsverbot für Wildfänge ein effektives Gegenmittel. Jedes Jahr werden weltweit Hunderttausende von Schildkröten für den Wildtierhandel gesammelt, vor allem um sie als Heimtiere zu halten oder – insbesondere in Ostasien – zu essen. Im Mai beschlagnahmten mexikanische Behörden beispielsweise 15.000 Schildkröten,…