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REPTILIA 143 Editorial
Editorial 143
Uff – na, das hatten wir in 25 Jahren REPTILIA ja auch noch nicht, dass sich zwischen zwei Ausgaben dermaßen die ganze Welt verändert hat. Im Editorial zum April-Heft habe ich noch darüber diskutiert, ob die vorsorgliche Absage der Terraristika in Hamm angesichts der gerade aufziehenden Corona-Virus-Epidemie nun angemessen sei oder überzogen, wie damals manche Terrarianer meinten. Zwei Monate später erscheint das als fast schon bizarre Fragestellung. Die Börsenteilnehmer können dem Terraristika-Team im Rückblick nur dankbar sein, dass es auf eigenes Risiko schon vorsorglich die Veranstaltung abgesagt hatte, sodass sich alle, die dorthin wollten, noch rechtzeitig darauf einstellen konnten. Wie wir…
REPTILIA 143 Magazin / Rechtliches
Weitgehendes Ermessen für Behörden: Beschlagnahme von Exemplaren besonders geschützter Arten
Das Problem ist so alt wie das Artenschutzrecht: Wer Exemplare besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten besitzt, muss die Besitzberechtigung – also die rechtmäßige Herkunft der Tiere – nachweisen. Auch wenn ihm kein strafrechtlich relevanter Vorwurf oder auch nur der Vorwurf einer Ordnungswidrigkeit zu machen ist (hier muss das schuldhafte Handeln nachgewiesen werden – „im Zweifel für den Angeklagten“), gilt im Verwaltungsrecht weiterhin die Beweislastumkehr – d. h. der Halter muss hier, um seine Tiere oder Pflanzen behalten zu können, eben diesen Nachweis führen. Gerade bei Altbeständen ist dies oft problematisch: Die Tiere wurden vor Jahrzehnten angeschafft, „irgendwie“ gemeldet, und bei…
REPTILIA 143 Magazin / Schlangen / Wissenschaft
Fossile Schlange mit Infrarot-Blick
Vollständige Schlangenskelette sind in Fossillagerstätten weltweit eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildet diesbezüglich das UNESCO-Welterbe Grube Messel nahe Darmstadt. „Bislang konnten vier exzellent erhaltene Schlangenarten aus der Grube Messel beschrieben werden“, erläutert Dr. Krister Smith vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum und fährt fort: „Zwei dieser Arten waren mit etwa 50 cm Länge relativ klein, die bislang als Palaeopython fischeri bekannte Art erreichte dagegen Längen von über zwei Metern. Sie lebte überwiegend auf dem Boden, war allerdings wohl auch in der Lage, Bäume zu erklimmen.“ Die nach dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer – der mitgeholfen hat, 1991 die Nutzung der Grube Messel als Müllkippe zu…
REPTILIA 143 Magazin / Rechtliches
Tierschutzvertrag und Schadensersatz
Das Amtsgericht Kassel (Az.: 435 C 2900/18) hat der Klage einer Tierhalterin stattgegeben, die von einem Tierschutzverein ein bereits erkranktes Tier übernommen hatte. Nur wenige Tage, nachdem die Klägerin mit dem Verein einen „Tierschutzvertrag“ abgeschlossen und das Tier übernommen hatte, musste sie erhebliche Beträge für tierärztliche Behandlungen aufwenden; die zu behandelnden Erkrankungen waren schon vorhanden gewesen. Der Verein behauptete, die Vorerkrankungen seien der Klägerin mitgeteilt worden und im Übrigen sei ein Haftungsausschluss vereinbart gewesen. Dieser Argumentation schloss sich das Gericht jedoch nicht an und verurteilte den beklagten Verein, die Tierarztkosten zu erstatten. Der Tierschutzvertrag sei ein „Vertrag eigener Art“ und…
REPTILIA 143 Magazin / Schildkröten / Wissenschaft
Neu: Innovativer Geschlechtsbestimmungstest für Schildkröten
Eines der größten Probleme bei der erfolgreichen Zucht von Schildkröten besteht darin, dass sich das Geschlecht des Nachwuchses oft erst nach vielen Jahren erkennen lässt. Wenn ein Züchter aber dennoch das Geschlecht seines Nachwuchses kennen wollte, musste er auf meist sehr invasive Methoden, wie z. B. chirurgische Eingriffe unter Vollnarkose, zurückgreifen. Das Berliner Biotechnologie-Startup Ark-Biodiversity bietet jetzt einen innovativen Test an, der aus Speichelproben des Schildkröten-Nachwuchses das Geschlecht sicher bestimmen kann. Laut Ark-Biodiversity beruht das Prinzip des Geschlechtsbestimmungstests auf selbst entwickelten und seit langer Zeit etablierten molekulargenetischen Analysemethoden aus der Forensik. Mehr Informationen und unverbindliche Voranmeldungen unter: https://ark-biodiversity.com/de/geschlechtsbestimmung/ Pressemitteilung der…
REPTILIA 143 Titelthema / Echsen / Fotostory / Reportage
Wasserdrachen
Bizarre Hautkämme, Stacheln, Drachenköpfe – Wasseragamen und Segelechsen gehören zu den eindrucksvollsten Echsen überhaupt. Die Riesen unter den Agamen haben teils eine lange Tradition als Terrarientiere, sind aber etwas aus der Mode gekommen. Segel­echsen gelten bis heute als schwierig. Doch alle diese Wasserdrachen lohnen eine intensive Beschäftigung mit ihnen – ausreichend Platz vorausgesetzt. Agamen bilden innerhalb der Schuppenkriechtiere eine prominente Familie mit über 300 Arten, die sich die unterschiedlichsten Lebensräume – von der Wüste bis zu tropischen Wäldern – in der Alten Welt und Australien erschlossen haben. Wasseragamen und Segelechsen sind die größten Vertreter dieser Familie und sehen zudem besonders…
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