Schlangen sind dafür bekannt, dass sie ihre Beute im Ganzen verschlingen – die etymologische Verwandtschaft beider Wörter deutet schon darauf hin. Anatomische Anpassungen wie aushängbare Kiefer und eine sehr dehnbare Haut ermöglichen es diesen Reptilien, selbst solche Tiere oder Eier unzerkaut hinabzuwürgen, deren Durchmesser denjenigen ihres eigenen Kopfes übersteigt. Insbesondere da die Zähne von Schlangen zum Kauen oder Zerteilen von Beute gänzlich ungeeignet erscheinen, galt diese Ernährungsweise lange Zeit als ohne Ausnahme gültig. Inzwischen wurde allerdings von zwei krabbenfressenden Arten nachgewiesen, dass sie zwar kleine Beutetiere unzerteilt fressen, von größeren Exemplaren aber Beine abbrechen (Fordonia leucobalia, Gerarda prevostianta) oder sogar mithilfe von Körperschlingen den Carapax auseinanderreißen können (Gerarda prevostiana) – die resultierenden Beutestücke vermögen sie dann leicht zu verschlingen. Auch einige wenige weitere Beispiele dafür, dass Beute lediglich teilweise verzehrt wird, sind bekannt, so bei einigen Schneckenfressern, die den Weichkörper aus dem Gehäuse ziehen, sowie bei überwiegend termitenfressenden Schlankblindschlangen, die…