Kolonialwaren

28. Juli 2023

Nach zwei Jahren, in denen wir aufgrund der Corona-Pandemie unsere schon für 2020 geplante Namibia-Reise aufschieben mussten, war es nun so weit: Zum ersten Mal wollte ich den afrikanischen Kontinent betreten, um auch endlich mal Palmatogeckos, Wüstenchamäleons und Nilwarane im natürlichen Lebensraum zu beobachten, nachdem ich bereits dutzende Artikel dazu redigiert und Vorträge von Terrarianerkollegen dazu gesehen hatte. Auf die herpetologischen Begegnungen, die uns erwarten würden, war ich also einigermaßen gut vorbereitet. Überrascht haben mich eher die Menschen. In den Flughafen-Shops der namibischen Hauptstadt Windhoek gibt es landestypische Devotionalien aller Art zu kaufen. Handgeschnitzte Krokodile, T-Shirts mit Warzenschwein-Warnschildern, Kühlschrankmagneten in Form eines Pavianhinterns. Lauter schöne Dinge eben. Und Aufkleber mit deutscher Reichsflagge und der in Frakturschrift gehaltenen Aufschrift „Deutsch Südwest-Afrika“ oder „I love Deutsche Schutztruppe, 1894 bis 1915“. Staunend betrachte ich die kolonialistischen Fan-Artikel. Der freundliche schwarze Verkäufer bemerkt mein Interesse und fragt in akzentfreiem Deutsch: „Sind Sie aus Deutschland? …

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