Bis noch vor wenigen Jahren wurden Krustenechsen als die einzigen giftigen Echsen der Welt angesehen. Zwar ist seit kurzer Zeit bekannt, dass auch andere Echsen Giftdrüsen besitzen, aber nur Heloderma verfügt über Giftzähne. Die Gefährlichkeit von Krustenechsen wird aber häufig übertrieben, in der Praxis kommen Unfälle kaum vor. Dennoch ist umsichtiges Verhalten beim Umgang mit diesen Reptilien ein unbedingtes Muss. Krustenechsen, aber auch Warane wie z. B. der Komodowaran (Varanus komodoensis) und die Östliche Bartagame (Pogona barbata) sowie sehr wahrscheinlich viele weitere Echsen aus unterschiedlichen Familien verfügen über Giftdrüsen. Da Krustenechsen und Warane den Schlangen phylogenetisch am nächsten stehen, können ihre Giftdrüsen als evolutionäres Überbleibsel aus jener Zeit gedeutet werden, in der sich die Echsen von den Schlangen abgespaltet haben. Der gemeinsame Vorfahre aller aus dieser – nicht ohne Kritik gebliebenen – Sichtweise als Toxicofera (= angenommene systematische Gruppe der Schuppenkriechtiere mit Giftdrüsen) bezeichneten Tiere soll vor etwa 230–200 Millionen …